Wie meistert ihr Neurotypische die Kunst, Gespräche mit euren Vorgesetzten zu führen?
Wie meistert ihr Neurotypische die Kunst, Gespräche mit euren Vorgesetzten zu führen?
Einarbeitungsangebot aufgenommen mit dem Ziel, Erfahrung zu sammeln und Einarbeitung abzuschließen. Dann nochmal entscheiden, wie es weiter geht.
Es werden reguläre Kontrollegespräche mit der PDL stattfinden. Diese Person verstehe ich nicht:
- Sie hat ein komisches Ritual: “schön, dass Sie hier sind”, sagt sie immer. Irgendwie erwartet sie, dass es mich freut, sie zu sehen. Habe ich überhaupt eine Wahl? Ist was ich beantworten möchte aber sie würdet sich beleidigt fühlen. Sie ist meine Chefin und wenn ich nicht gehe, ist klar, dass mir nichts Gutes passieren wird. Warum so viel Theater? Warum geht sie nicht direkt zur Sache? Ich gehe immer zur Sache, ich verschwende nicht ihre Zeit.
- Sie hat eine nervige Neigung, anonyme Anschuldigungen gegen mich zu äußern, ohne nach meiner Version der Geschichte zu fragen. Für mich das ist lächerlich, denn ich könnte genau das machen aber da ich der Untergebene bin, nichts Gutes mir passieren würde. Noch lächerlicher finde ich sagen müssen, dass ich mich nicht erinnere, dass das jemals stattgefunden hat, sogar die gleiche Antwort per E-Mail zu senden und ihre Anschuldigung sowie meine Antwort zu benennen.
Übrigens, soeben gelernt, warum solche Anschuldigungen nie schriftlich gegeben werden: Mit einer schriftlichen Anschuldigung von der Seite der PDL könnte ich zu einem Anwalt gehen.
- Wie ehrlich soll ich sein? Ich habe das Gefühl, 3 von der 6 Menschen, die mich einarbeiten sollten, kein Bock haben, was ich verstehe: Diese Menschen haben sein Arbeitspensum und dazu müssen sie mich einarbeiten, ohne dafür von seinem Arbeitspensum befreit zu werden oder extra bezahlt zu werden. Solche Arbeitsbedingungen würde ich auch ablehnen. Was ich nicht möchte ist, dass diese Mitarbeiter Ärger bekommen, denn letzendlich es nicht ihre Schuld ist. Es gibt sowieso kein Einarbeitungskonzept oder -faden.
Ich lerne sowieso, denn wo ich bin es kompetente Menschen gibt, nicht unbedingt meine Anleiter. In der Regel sie sind diese kompetente Menschen bereit, mir Sachen zu erklären. Was ich nicht verstehe ist, warum ich mich an meinen Anleiter begrenzen soll, denn andere Menschen noch besser und erfahrener sind. Das Thema habe ich schon mit meiner PDL gesprochen. Im Gespräch lehnte sie eine Änderung der Anleiter/innen ab. Fragen stelle ich an den guten immer noch.
Sprechen wir erstmal den Elefanten im Raum an: deine Unsicherheit. Bloß weil du nicht neurotypisch bist, heißt es nicht das du weißt wie man mit neurotypischen Menschenn umgehen kannst. Vlt hast du einfach nur ein Arschloch vor dir sitzen.
Und da kann man gleich zu deinem Problem kommen / n Beispiel nennen "schön das sie hier sind" als regelmäßige Begrüßung finde ich sehr sehr komisch...
Du musst dich nicht freien auf Arbeit zu sein. Wir suchen es uns (weitesgehend) aus einen Job auszuüben. Jeden Tag dort hin zu gehen muss nicht "schön" sein (kann es, muss es aber nicht) einfach nur bei sowas nicken oder mit guten morgen zurück grüßen. Für mich klingt das so als würde wer versuchen eine "positive Atmosphäre" zu erzwingen.
Was die anschuldigungen angeht haben die anderen schon genug gesagt was ich nur bestätigen kann. Nachfragen. Meinen sie mich damit? Gibt es ein konkretes Problem? Der Punkt anonyme Anschuldigungen durch vorgesetzte ist immer sehr schwierig... Aber ich sag bei sowas immer "hör auf dein Bauchgefühl" wenn du der Meinung bist du bist gemeint stimmt es meistens leider... Will die Vorgesetzte Person nicht drauf eingehen, hast du einen weiteren Arschloch Indikator und somit einen 2ten (massiven) red flag und ich sag dir jetzt schon du wirst da nicht lange glücklich, denn solche Arbeitsumfelder sind nicht die Norm.
In meinem vorherigen Job wusste niemand das ich Neurodivers bin. In meinem jetzigen habe ich es nach einem Monat meinem Vorgesetzten gesagt. Er har so cool reagiert das ich als er weg war erstmal aufs Klo ging und geweint hatte (es war sehr überrahschend...)
Zum 3) das ist übrigens eine wichtige Lektion und du solltest daraus den Schluss ziehen 'chef ist nicht gleich "die Vertrauensperson"' denn vieles was einem Vorgesetzte gerne sagen oder versuchen weiß zu mschen, ist gerne mal Arbeitsrechtlicher Bullshit. Beispiel: mein letzter Vorgesetzter wollte das ich bei bestimmten Problemen zuerst mit ihm rede, bevor ich es den Personalrat weitertrage.. (Absolutes NoGo so ne Aussage und ja auch da bin ich traurig das er mir das nie per mail schrieb 😉) Zu deinen Kollegen die "kein Bock" haben mit Verständnis reagieren:
Ja wir haben nur x Stunden am Tag aber ich muss auch mal was lernen. Wenn deine Arbeit deswegen hinten runter fällt ist es nicht dein Problem sondern die des Vorgesetzten, das er schlecht Plant / wir zu wenig Leute haben. Jede Minute gute Einarbeitung bedeutet später mehr Zeit für uns alle, denn dadurch kann ich später besser unterstützen. Es ist nicht unsere Firma, wir sind nicht dafür verantwortlich wenn Dinge zu langsam passieren, sondern das wir einen guten Job gemeinsam machen... Chefetage fährt 2 Porsche aber kein Geld haben um Kollegen richtig einzuarbeiten... Da ist doch was faul... Und und und...
Es ist wichtig seine Kolleg*innen realisieren zu lassen das ihr im selben Boot sitzt und chef / Vorgesetzte leider selten der Freund sind, besonders wenn vorgesetzte versuchenneinen Keil zwischen Neulingen und Kollegen treiben wollen...