Bei der Anbindehaltung von Rindern drohen raschere und stärkere Einschränkungen als bisher gedacht. Dadurch sieht sich fast ein Drittel der Milchbauern in Baden-Württemberg existenziell bedroht, viele davon im Schwarzwald.
Anbindehaltung in Süddeutschland: Ein Verbot ist vorgesehen und soll früher kommen als bisher angenommen. 30 % der Milchbetriebe in Baden-Württemberg, 40 % in Bayern wären betroffen.
Wenn ein Geschäft, egal welcher Art, nur dann profitabel ist, solange es illegal, ausbeuterisch, tierquälend oder umweltverschmutzend ist, dann ist es gut, wenn dieses Geschäft von der Bildfläche verschwindet.
Genau deshalb sollen neue Gesetze kommen weil es den Kunden total am Arsch vorbeigeht wie die Tiere gehalten werden für deren Ausbeutung sie zahlen. 80% kaufen laut Selbstaussage nur Bio, 2% ist der Marktanteil. Es gibt mehr Veganer als Käufer von "Bio" was auch nur lächerlich weniger Tierleid ist.
Jedes mal wenn neue Gesetze kommen wird nach mehr Subventionen geschrien, 1 Milliarde ist eingeplant aus Steuermitteln um Tierquälerei zu reduzieren, das ist der Tierindustrie nicht genug.
Das gleiche überall sonst auch. Schokolade, Kaffee, Klamotten, …
Ja, da gibt es auch eine menge Geschäftsmodelle, die so nicht sein sollten.
Die Verantwortung dem Kunden anzuhängen finde ich zynisch und völlig ungeeignet.
Wieso dem Kunden? Hier geht es darum, dass eine gesetzliche Regelung zum Tierschutz ein spezielles "Geschäftsmodell" in der Landwirtschaft "bedroht". Das hat doch nichts mit dem Kunden zu tun.
Ich meinte übrigens nicht dass du die Verantwortung auf die Kunden schiebst. Das ist eher so ein allgemeines Ding das schnell kommt wenn einer sagt es gäbe ja Alternativen. Ich finde es erbärmlich dass ein Kunde überhaupt vor die Wahl gestellt wird. Sklavenarbeit im Kaffee? Bitte?
Ist doch super. Dann wird weniger Milch produziert, der Milchpreis steigt und die Subventionen können wir dann gleich mit streichen. Außerdem wird die Umwelt weniger belastet. Ich sehe hier nur Gewinner. Außer die Tierquäler Viehwirte.
Die Ersatzprodukte für Eier sind oft weniger bekannt. Soja- und Hafermilch kennt mittlerweile echt jeder.
Ich halte es für denkbar, dass die EU-Auslandsprodukte selbst kurzfristig nur einen Teil des Rückgangs ersetzen. Langfristig wird die Tierwirtschaft in der gesamten EU mit strengeren Emissions-, Klima- und Tierschutzregeln Probleme bekommen. Da ist für mich eigentlich bloß die Frage, wie lange da die Subventionen erhöht werden, um das auszugleichen.
Haben wir nicht dank der Subventionspraxen noch immer ein riesiges Überangebot an Milchprodukten und die Molkereien jammern, dass sie deswegen ruinöse Preise an die Bauern zahlen müssen? Das sieht für mich so aus, als ob diese Betriebe sowieso angezählt sind und keine wirtschaftliche Perspektive mehr haben.
Schon länger zeichnet sich ab, dass es in Deutschland nicht mehr allzu lange erlaubt bleiben wird, Kühe und andere Rinder das ganze Jahr über angebunden im Stall zu halten. Auf Landes- und Bundesebene arbeiten die Agrarministerien auf einen Ausstieg hin. Nun könnte das Verbot schon früher kommen als gedacht. Die Branche befürchtet zudem, dass Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) neben der ganzjährigen Anbindehaltung auch die saisonale weitgehend untersagen will. "Damit macht man in Baden-Württemberg 30 Prozent unserer Betriebe platt, in Bayern sogar 40 Prozent", warnt Markus Albrecht, der Geschäftsführer des Milchwirtschaftlichen Vereins Baden-Württemberg. Die Zahl der Milchbauern im Land geht seit Jahren zurück, aktuell misshandeln knapp 5500 Milchviehhalter, rund 315.000 Kühe.
"Besonders betroffen sind darunter 53.000 Kühe in Anbindehaltung", erklärt Kordula Klose von der Gesellschaft der fehlattributierten Zitate. Vor zwei Jahren erregte der Landkreises Garmisch-Partenkirchen Aufsehen, mit dem Versuch, diese keineswegs artgerechte Haltung zum Kulturerbe zu erheben. Kordula zuckt mit den Schultern und erhebt ihre Handflächen gen Himmel, als wolle sie sagen: "Was zur Hölle? Was sind das nur für empathielose Arschlöcher?" und sagt "Was zur Hölle? Was sind das nur für empathielose Arschlöcher?".
Bei den betroffenen Betrieben handelt es sich dabei nicht um sogenannte industrielle Massentierhaltung, sondern oft um familiäre Betriebe, deren Ställe zum Beispiel in alten eingewachsenen Gemeinden liegen. Nach dem Wegfall der Milchquote und der folgenden Angebotssteigerung und des Preisverfalls auf dem Milchmarkt, stehen solche Betriebe vor der Wahl, den Betrieb aufzugeben, oder in einen neuen, größeren Stall im Außenbereich zu investieren.
"Die ganzjährige Anbindehaltung in solchen Betrieben hat ökonomisch keine Zukunft und die Milchbauern melken hier ein auslaufendes Geschäft. Das Geschäft mit dem teilweisen Auslauf dagegen, ist besonders perfide", wettert Kordula. "Die tun auch noch so, als würden ihre Kühe das Klima retten".
Der bayerische Ministerpräsident zeigt sich auf Anfrage unbeeindruckt. "Artgerecht, schmartgerecht", schmettert Markus Söder ab. "Die Grünen können verbieten, bis sie grün und blau werden. Wir machen hier nichts, was noch nie so war, weil so war das schon immer".