Mir kam auch schonmal der Gedanke, dass der komplette '80 Jahrgang, wirklich von allen, die bekacktesten Startbedingungen in die Wirtschaft hatte.
Uns war der Weg offen in den neoliberalsten Arbeitsmarkt den wir je hatten.
Als jemand aus dieser Generation muss ich aber sagen, dass "wir" die ungesunde "man muss unbedingt studieren" Mentalität eingeführt oder wenigstens mit getragen haben. Ich sehe da für die '90er oder '00er noch deutlich schwärzer. Jetzt verdient man nämlich in vielen Branchen als Berufseinsteiger mit Master das was davor jemand mit Berufsschulabschluss verdient hat. Man hat nur ca. 4-5 Jahre länger bis zum Berufseinstieg und sammelt in der Zeit entweder Schulden an oder lebt weiter auf Kosten der Eltern. Die Handwerkskammern und Berufsschulen sind da allerdings auch nicht unschuldig dran. Modernisierung ist da ein Fremdwort.
Richtig, entweder du hast studiert, oder bist selber Schuld an deiner Lage
Zu wenig Gehalt? Hättest ja studieren können.
Nur zum Arbeiten leben? Hättest ja sTuDIeReN können.
Keine Weiterbildung möglich? hÄtTeSt jA StUdIErEn köNnEn.
Ich weiß nicht ob wir die eingeführt haben, die Mentalität. Mir wurde das von meinen Eltern eingetrichtert, dass ich irgendwas studieren muss damit das was wird. Von mir selbst kam die Idee eher nicht. (Also hab ich irgendwas studiert und mache jetzt was ganz anderes womit man Geld verdienen kann.)
Kein Renovieren ab 25+ Jahren (Dach, Heizung, feuchter Keller wegen Baumangel, etc..)
Keine lokale Gebundenheit (nicht immer die gleichen Nachbarn, die ihre individuellen Träume nach Weber Grill, Mäher-Roboter und neustem geförderten Hybridauto und Wallbox ausleben).
Kein langweiliges Viertel, nachdem alle Kinder ausgezogen sind und alle rundum zu zweit in zu großen Häusern leben und E-Bike Ausflüge zu Mittagstischen machen.
Alle 5-10 Jahre umziehen hält mental aktiv, reduziert materiellen Ballast und passt die Unterkunft an die Lebensphase an. Lass dich nicht von Risiko befreiten Bausparern verunsichern, die max. 2 h entfernt von den Eltern leben und glauben, das wäre schon weit weg.
Sollte ich mal das Elternhaus erben, würde ich es auch als Segen empfinden, weil ich es zu horrenden Preisen an Leute vermieten könnte, die suburbanes Leben für einen Traum halten. Ich machs mir dann in der Stadt gemütllich. Je teurer EFHs werden, desto besser für mich.