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Robert Habeck: Heute geliebt, morgen gehasst

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Robert Habeck wird für eine Rede zum Nahostkonflikt gefeiert. Die Begeisterung zeigt einen verqueren Blick auf ihn – und die Irrationalität des politischen Diskurses.

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3 comments
  • Ich wusste gar nicht, dass bei der Zeit solche idealistischen Träumer existieren, die noch versuchen, dem derzeitigen Wahnsinn einen Sinn zu geben.

    Die Realität ist aber doch eher eine andere: Es sind sehr wohl unterschiedliche Gruppen, die Habeck loben oder beschimpfen... nur sind beides halt Minderheiten. Die große Masse in unserem Land hat sich längst verabschiedet und lässt sich nur noch von den Medien berieseln, ohne sich die Mühe zu machen, eine eigene Meinung entwickeln zu müssen. Und da ist dann ein im ersten Moment verquer erscheinender, regelmäßiger Wechsel in der öffentlichen Meinung plötzlich völlig logisch: die plappern einfach nur die letzte Meldung nach, die sie gesehen haben. Bei all den unterschiedlichen Medien, mehreren verschiedenen Meinungen und der Penetranz, mit der jeder seine aktuelle Story in Superlative und Aufreger verpackt, ist es da dann nicht verwunderlich, dass sich die scheinbare öffentliche Meinung ständig ändert. Der Fehler ist, anzunehmen, dass sich dabei noch um eine tatsächliche öffentliche Meinung handelt und nicht nur um das Echo in leeren Köpfen.

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  • Am besten lässt sich diese Widersprüchlichkeit an Julian Reichelt, dem ehemaligen Bild-Chefredakteur und Macher eines rechtspopulistischen YouTube-Kanals, zeigen. Noch vor zwei Tagen schrieb der auf X: "Robert Habeck ist der Grönemeyer der Politik: Seine Texte sind schön, ergeben aber überhaupt keinen Sinn." Um dann am Mittwochabend zu meinen: "Was Robert Habeck hier sagt, ist an moralischer Klarheit, rhetorischer Brillanz und vor allem tief berührender, aufrichtiger Empathie kaum zu überbieten." Reichelt kann sich schon heute offenbar nicht mehr daran erinnern, was er gestern noch gefunden hat.

    Wen zum Geier interessiert Reichelt seine verkackte Meinung?

    Oft heißt es, dass viele Menschen sich nach einer Politik sehnten, die den Worten auch Taten folgen lässt. Wenn das dann aber tatsächlich passiert, verweigern sie sich den neuen Realitäten und flüchten in die Arme von Parteien, die ihnen versprechen, dass die Zukunft so sorglos werden wird, wie die Vergangenheit nie war.

    Leider die traurige Realität. Populismus boomt und es ist leicht seine politischen Gegner mit Propaganda in den Dreck zu ziehen. Viel schlimmer finde ich es aber, wenn man durch sein reaktionäres Verhalten dann irgendwelche extremistischen Parteien wie die AfD / BSW wählt. Das ist kein Protest mehr (ob nun gut begründet oder nicht sei mal dahingestellt), damit macht man sich zum Steigbügelhalter unseres Untergangs.

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