Skip Navigation
5 comments
  • Naja, das "macht Vorschäge" im Titel ist übertrieben. Vielleicht besser "zeigt auf Dinge".

  • Meiner Erfahrung nach kann man die Kosten fürs Bauen an anderen Stellen viel effektiver beeinflussen. Dies beginnt schon beim Entwurf, hier kann man durch eine sinnvolle Planung bereits Kosten vermeiden, die sich z.B. aus dem Brandschutz ergeben (so kann bei geschickter Raumanordnung ggf. auf die eine oder andere Brandschutztür verzichtet werden). Lässt der Bauherr ein Baugrundgutachten erstellen, so spart er häufig Material, Bauzeit und somit Baukosten ein, weil die Betonsohle nicht unnötig massiv ausgeführt werden muss. Die Kosten für eine Baugrunduntersuchung sind in Relation zu den gesamten Baukosten marginal.

    Oftmals führen schludrige Ausschreibungen zu Nachträgen bei den Gewerken. Nachträge sind ja grundsätzlich erst mal nichts schlechtes, aber viele Nachträge liessen sich von vornherein vermeiden, wenn die jeweiligen Leistungsverzeichnisse eindeutig formuliert, und vor allem auf das spezifische Bauvorhaben abgestimmt sind.

    Auch kann ein gut durchdachter und realistischer Bauzeitenplan helfen, zusätzliche Baukosten zu vermeiden. So kann z.B. diie geschickte zeitliche Abfolge der verschiedenen Gewerke darüber entscheiden, ob ggf. Öffnungen in Gebäuden temporär mit Holzplatten verschlossen müssen, um die Arbeiten innerhalb des Gebäudes voranzutreiben, oder ob man diese Arbeiten erst durchführt, wenn z.B. die Fassade oder die Fenster bereits. eingebaut sind. Solche Leistungen lassen sich die Firmen oftmals fürstlich bezahlen, da diese bei einer schludrigen Planung notwendig werden.

    Nicht zuletzt steht und fällt eine Kostensteigerung auch mit den beteiligten Fachplanern und auch dem Bauherrn. Hier sollten alle am gleichen Strang ziehen. Wenn z.B. der Statiker auch pfiffige Ideen mit einbringt, wie sich etwas einfacher konstruieren lässt, dann kommt das dem Bauherrn in Form von Zeitersparnis und Ersparnis bei den Baukosten zugute. Gleiches gilt für alle anderen am Bau Beteiligten Planern, und auch den ausführenden Firmen. Und natürlich hängt vieles auch an der Entscheidungsfreude des Bauherrn ab. Wenn er sich häufig während der Bauphase umentscheidet, dann treibt auch das die Kosten in die Höhe.

    Beachtet man bei der Planung diese wesentlichen Dinge, dann ist dadurch die Kostenersparnis viel effektiver als durch Einsparung an Material.
    Zwar kann man auch dünnere Geschossdecken aus Beton herstellen, nur enthalten diese dann einen höheren Anteil an Bewehrung. Die auf die Decke einwirkenden Lasten reduzieren sich ja nicht wesentlich. Hier sollte man gegenrechnen, ob dadurch wirklich eine Einsparung an Kosten entsteht, oder ob eine solche Maßnahme gar den Wohnkomfort einschränkt, weil ggf. der Schallschutz nicht mehr optimal wirkt.

  • Zur Kostensteigerung leistet aber auch das Institut für Normung selbst einen Beitrag. Denn die Vorschläge für neue Normen kommen zum großen Teil aus der Industrie. Tritt eine Norm in Kraft, werden von der Industrie bisweilen teure Ausarbeitungen geschaffen. "Das ist vielleicht auch ein wichtiger Aspekt bei den Normen: dass nämlich diese hohen Anforderungen regelmäßig mit sehr komplizierten und teuren Produkten der Bauindustrie dann eben auch erfüllt werden können, die wir dann auch einsetzen müssen", sagte die Architektin Christine Edmaier gegenüber "tagesschau.de".