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Die Rückkehr der "Transvestiten-Karteien" muss verhindert werden

Worum geht es? Das BMI will, um es kurz zu fassen, all jene, die das SBGG in Anspruch nehmen, als Gruppe kenntlich machen. Wie geschieht das? Dadurch, dass in den "Datensatz für das Meldewesen […] drei neue Datenblätter zum früheren Geschlechtseintrag aufgenommen" werden, so heißt es im Entwurf. Man will dauerhaft und für alle Behörden jederzeit zugänglich, uns sozusagen als "Geschlechtswechsler" markieren.

31 comments
  • Selbst wenn man mal annimmt, dass nur gute Absichten dahinterstehen ist das komplett unnötig. Ausnahmslos niemanden, außer eventuelle Ärztys, geht es etwas an, ob ich meinen Geschlechtseintrag habe ändern lassen. Das ganze hat keinerlei Bedeutung für irgendwelche anderen Behörden.

    Das ganze ist nichts als reine Schikane und Unterdrückung von Trans* Menschen. Es ebnet nur den Weg für weitere Unterdrückung durch den Staat, welche mit Sicherheit in Zukunft unter der AfD kommen wird. Die CDU ist hiermit nicht mehr nur Steigbügelhalter sondern offiziell Mittäter. Wer diese Menschen immer noch als "Die Mitte" ansieht lebt entweder unter einem Stein oder will sich nicht eingestehen, dass auch die CDU derbe in den Rechtsextremismus abrutscht. Die CDU macht nichts anderes als die Grundsteine für die AfD zu legen, damit diese dann möglichst effektiv alles jenseits der weißen cis Heteronormativität aus dem öffentlichen Leben drängen kann.

  • Werden Name und Geschlecht bei Geburt nicht ohnehin immer schon gespeichert? Ich finde zwar eine explizite Liste auch eine schlechte Idee, glaube aber nicht so richtig, dass das Fehlen einer solchen Liste einen guten Schutz dargestellt. Selbst in einem nicht so richtig durchdigitalisierten Land wie Deutschland sollte es doch mit überschaubarem Aufwand möglich sein, so eine Auswertung jederzeit zu erstellen, oder?

    • Ich bin mir nicht ganz sicher wie hier die rechtlichen Möglichkeiten aussehen, aber es dürfte nicht ohne Weiteres möglich sein, mal eben bei nem Amt nach “Name, Geschlecht und Geburtsort von allen" zu fragen. Selbst wenn, kann es immernoch Dopplungen geben. Oder im äußersten Fall entscheiden sich die Zuständigen Beamten zu Ungehorsam. Es erschwert das ganze in jedem Fall und sorgt dafür, dass du viel mehr Leute in so ein Unterfangen einbeziehen müsstest, wenn es keinen direkten Vermerk gibt.

      Wofür auch immer der Vermerk dienen soll, er sollte wenn dann nur temporär, unter stregem Verschluss und separat vom Rest der Akten existierten. Allein die DSGVO steckt hier hohe Hürden, unabhängig von den Befindlichkeiten irgendwelcher Politiker.

      • Aktuell würde ich dir hinsichtlich dieser "hohen Hürden" Recht geben, aber ich verstehe es so, dass sich die Ängste vor allem auf eine faschistische(re) Regierung, zum Beispiel unter AfD-Beteiligung, beziehen. Ob in so einem Fall wirklich DSGVO oder Ungehorsam einzelner Personen in der Verwaltung Minderheiten vor Verfolgung schützen können, bin ich mir nicht so sicher. Mit DOGE in den USA hat man ja kürzlich wieder gesehen, wie schnell über alle Bestimmungen hinweg ein Söldnertrupp der Regierung alle Strukturen aufbrechen, Regeln umgehen, Daten beschaffen und manipulieren kann.

        Und rein technisch stelle ich es mir nicht so komplex vor eine Liste von Bürgern zu generieren, wo...

        GESCHLECHT_GEBURT <> GESCHLECHT_IST.

        Oder

        COUNT( DISTICT GESCHLECHT ) > 1

        [...]

        Solange irgendwo in den Unterlagen eine Verknüpfung zwischen der Person vor und nach der Änderung existiert, dürfte es verhältnismäßig leicht sein, diese Daten auszuwerten. Und so eine Verknüpfung muss aus meiner Sicht eigentlich da sein. Man startet ja nicht als völlig neuer Mensch. Vorstrafen, alte Steuerdaten, Familienregister (Scheidung, Kinder, Erbschaften...), Grundbücher. Das alles muss ja weiterhin dem neuen Namen und Geschlecht zugeordnet werden können, auch wenn es aus der Zeit "davor" liegt.

        Es sind eben primär rechtliche Hürden. Und die sind leider nur solange wirksam, wie dieses Recht auch durchgesetzt wird.

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