Och, der Herr Precht ist doch GenXer und der gute Herr Lanz wohl auch. Es gibt Vergrößerer, die sinnlos auf/für LinkedIn leveln wollen und Bummser, die bis 67 arbeiten. Und das Gegenteil. Dieses Generationenzugehörigkeitsgeschichte scheint oft auch eher gefühlt zu sein.
Hab Grad Mal fix wikipediat: Precht ist das Kind eines bedeutenden Industriedesigners, hat Abitur gemacht, danach direkt ne ganze Weile studiert und hat über ein Stipendium im Ausland gearbeitet.
Doch doch. Der Mann kennt sich mit der Lebensrealität einer REWE-Kassiererin auf jeden Fall aus.
Meh, man kann sich auch in andere Lebenssituationen hineindenken, nennt sich Empathie.
Nicht, dass ich viel auf Precht gebe, aber der Umstand dass er es im Leben nicht schwer gehabt hat, sollte mMn nicht der springende Punkt bei der Bewertung seiner Aussagen sein.
Wenn wir es Menschen per se absprechen, Empathie für andere zeigen zu können, sofern sie nicht ähnliche Lebensschicksal hatten, kommen wir keinen Deut weiter, sondern verlieren uns in Anschuldigungen von herbeigeredeten Äpfel- und Birnenvergleichen, die im Zweifelsfall nur helfen, den Status Quo aufrecht zu erhalten...
Das stimmt wohl. Hier wirkt es aber schon etwas daneben, wenn er behauptet, die heutige Generation würde zu viel verlangen und solle doch mal etwas Demut zeigen und lieber mal arbeiten gehen statt sich nur um Work-Life-Balance und woke Themen zu kümmern (jetzt mal frei übersetzt). Das ist vielleicht seine Meinung, aber diese Unterstellung zeugt ja eigentlich schon davon, dass er von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen nicht viel versteht
Geb ich dir absolut Recht, allerdings lässt Prechts Aussage nicht auf viel Empathie schließen. Wobei ja ein Kommentar weiter unten sagt, im Podcast wäre er anders, also wer weiß.
Verstehe nicht, was daran so unfassbar schlimm sein soll. Strebt nicht jeder Mensch danach, das beste für sich zu wollen und sein Leben so gut wie möglich nach eigenen Vorstellungen zu gestalten? Natürlich geht das nicht immer, aber was stellt er sich denn vor als das Ideal: sich selbst freiwillig ohne große Not zum Wohle eines höheren Zwecks für die Gemeinschaft (oder sein Unternehmen? Den Staat?) zu verknechten oder wie? Da geht er ja wunderbar mit bestem Beispiel voran.
Die Realität zeigt den jungen Leuten ja täglich, dass die Unternehmen alle nur auf Profit aus sind und einem nichts schenken, mit ehrlicher Arbeit und Fleiß sind auch trotz guter Ausbildung oder Studium die Zukunftsaussichten schlecht, Eigenheim ist kaum drin, Rente ist murks, warum soll man sich damit zufrieden geben?
Lasst ihn ruhig reden. Je mehr dieser pauschalen Jugendkritik kommt, desto legitimer wird gleichzeitig jede Boomerkritik. Zwischen "junge Menschen haben zu hohe Erwartungen ans Leben" und "die Boomergeneration hat dafür gesorgt, dass diese enttäuscht werden, es ihren Kindern voraussichtlich schlechter geht und selbst die Zukunft des Planeten auf der Kippe steht", zwischen diesen Vorwürfen weiß ich welcher schwerer wiegt.