Vier Minuten lang weicht Philipp da Cunha einer simplen Frage aus. Das Interview geht viral. Dabei ist das Verhalten des SPD-Manns schnöder Alltag in der politischen Kommunikation. Die Mechanismen des linearen Rundfunks machen es möglich – und müssen sich ändern. Ein Kommentar.
Aber wie lange macht die SPD Fraktion nun schon solche Bürgerforen überall im Land und war der Golchener Hof deren erste Wahl? Also das frage ich mich schon.
ganz ehrlich? Wäre ich Reporter und würde merken, dass mein Gegenüber meine Frage nicht beantworten will, würde ich genau EINMAL nachfragen, dann mit "gut, ich sehe, dass sie meine Fragen offensichtlich nicht beantworten können oder wollen. Wir brechen daher hier ab und gehen zu jemandem, der fähiger ist. Vielen Dank für ihre Zeit."
Wichtig: Ehe der Politiker sein auswendig gelerntes Skript runterspulen kann, einfach mittendrin unterbrechen. Propaganda-Blabla braucht man nicht. Das können die gern in ihren eigenen Wahlwerbespots und der Parteizeitung unterbringen. Gratis und einfach so - nope.
Und jetzt weiß ich, warum ich das 5-Minuten-DLF-Interview am Morgen so oft so schlimm finde. (Wobei das nicht der einzige Faktor ist — wenn der Interviewte Mist erzählt, kriegt es der Journalist oft nicht mit und kann aufgrund des Zeitdrucks oft sowieso nicht nachhaken.)