Beim Tarifkompromiss zwischen Deutscher Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist der Konzern beim Thema Arbeitszeit weit entgegengekommen. Die 35-Stunden-Woche soll demnach bis 2029 umgesetzt werden.
Heute Morgen wurde schon im Deutschlandfunk nach Gründen gesucht, warum die GDL sich nicht als Gewinner bezeichnen kann. Auch die Diskussion um gesetzliche Einschränkung des Streikrechts wurde im Rahmen dieser Nachricht nochmal aufgewärmt.
Auch eine interessante Berichterstattung zu diesem gewerkschaftlichen Erfolg.
Die GDL kann man nicht als Vorbild hinstellen, sonst macht das bald jede Gewerkschaft so. Wo kämen wir denn da hin, wenn Leute ernsthaft für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen?
Was bleibt nun von dem quälend langen Tarifkonflikt? Die Lehre, dass es sich auszahlt zu streiken, bis es quietscht, laut im Ton, kompromisslos in der Sache. Der Streik zeigt auch, dass die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzbar ist.
So nah dran, aber dann im Rest des Textes doch komplett falsch abgebogen.
Ich freu mich für die GDL und hoffe, dass andere sich damit ebenfalls durchsetzen können.
Die Produktivitätsgewinne versickern irgendwo und wir ackern weiter genau so lange wie 1980, als würden wir noch mit der Schreibmaschine tippen und Tippfehler einzeln mit Tippex ausbessern.
Freitags gehören Mutti und Vati mir!
Sich nach so einem harten Arbeitskampf um 5 Jahre vertrösten zu lassen, ist irgendwie kein richtiger Sieg. Imagine du musst fünf Jahre auf vernünftige Arbeitsbedingungen warten.
Gut, geht aber ja nicht um vernünftige Arbeitsbedingungen, sondern um weniger Arbeit und das, wo Lokführer eh schon so knapp sind. Die Bahn muss sich halt auch noch irgendwie drauf einstellen können. Wenn wir 35h ab Montag hätten, würden halt auch grob überschlagen 10% der Züge ausfallen müssen und zwar nicht vorübergehend, sondern dauerhaft.
Es ist ja auch ein Problem, dass erst seit dem Streik existiert. Es ist unmoeglich, dass die Fuerhungsriege, die sich staendig riesige Boni zahlt, das Problem einfach verschleppt und dann (so wie du) denn ausgebeuteten Arbeitern in die Schuhe schiebt.
Hier finde alle diese Streiks wohl richtig geil. Ich für meinen Teil hoffe, dass diese Jobs in Bälde automatisiert werden und wegfallen. Allerdings leben wir in Deutschland ^^
Absolut kein Verständnis. Die nehmen ein ganzes Land in Geiselhaft und sollen nun auch noch trotz ohnehin mangelnder Arbeitskräfte weniger arbeiten dürfen.
Bei einem Tarifstreit gibt es immer zwei Parteien. Nachdem die GDL mit allen anderen Mitbewerbern der DB ohne Streiks eine 35 Stundenwoche ausgehandelt hatte, hat sich die DB quergestellt und die Streiks in Kauf genommen. Und wenn man mit den jetzigen Arbeitsbedingungen nicht genug Leute findet wird das nicht besser, wenn man die Bedingungen nicht verbessert.
Wie deren Branchenverband vor zwei Wochen schon mitteilte, halten die privaten Mitbewerber nix von der Forderung, hatten aber keine Wahl, als der Forderung vorbehaltlich zuzustimmen, da ihnen ohne das staatliche Finanzpolster der Bahn angesichts der Marktmacht der GDL keine Luft bleibt, einen längeren Streik wirtschaftlich zu überleben. Die haben also nur zugestimmt, damit die Bahn als ihr starker Vertreter das später kassiert.
Für den Fall, dass mein Ironiedetektor kaputt ist:
Es ist sehr einfach, an diesem Erfolg teilzuhaben und was gegen den Fachkräftemangel zu tun.
12 Monate und dann kannst auch du durch einfaches zu Hause bleiben "ein ganzes Land in Geiselhaft nehmen".