Meine Frau und ich fahren nächstes Jahr nach Wacken und haben uns das gerade angeschaut. Erschreckend, wie wenig konsequent Thomas Jensen gegen Neonazi-Merch vorgeht. Ich finde auch die Ausrede, nicht mehr von Thomas Jensen, ein Festival für Musik, das von Provokation lebt, ohne provokante Bands zu veranstalten. Rechtsextremismus hat nicht toleriert zu werden. Dann lad Mayhem halt nicht ein, dann vermisst es auch niemand. Potenziell geht auf Dauer vielleicht irgendwann n gewisses Publikum weg, aber so schnell, wie die Tickets weg waren, würde ich schon davon ausgehen, dass das recht egal wäre.
Ich glaube er hat das nicht gesagt, sondern der vom party.san und den fand ich sehr sympathisch und hab ihn als den einzigen wahrgenommen, den das ganze wirklich interessiert
Was die Fälle sexueller Belästigugn angeht: die genannten Zahl ist ähnlich wie auf dem Oktoberfest. Also zu hoch, aber eben nicht ein spezielles Problem von Metalfestivals. Metalheads sind also nicht "total lieb", aber sie sind genauso wie der Durchschnitt. Und damit zumindest viel "lieber" als meine Oma das denkt wenn ihr jemand unrasiertes mit langen Haaren und Kutte entgegen kommt. Aber die Schlagzeile "Metalheads durchschnittlich" taugt natürlich nicht für einen Thumbnail.
Was die Nazis betrifft: wer sich ein wenig auskennt weiss, dass die deutsche Szene insgesamt quasi vorbildlich ist. Ganz auf Null bekommt man die Zahlen nie, weil es eben auch Nazis in der Gesellschaft gibt, die harte Musik hören und spielen wollen, aber normalwerweise müssen die das in irgendeinem runtergekommen Vereinsheim in der sächsichen Schweiz tun und können damit nicht vor tausenden Leuten unter Gleichgesinnten auftreten - eben weil die größeren kommerziellen Veranstalter senisbilisiert sind. Auch für Merchendisehändler gibt es allermeist seht detailliert und klare Ansagen im Vorhinein. Wer Naziumtriebe in der Mitte der Metal Szene sucht, der sollte seine Aufmerksamkeit beispielsweise nach Finnland oder Osteuropa richten. Da passieren Sachen, die wirklich systematisch problematisch sind. In der jüngsten Vergangenheit haben aber zum Beispiel deutsche Headliner ihre Teilnahme an dortigen Veranstaltungen abgesagt, weil ihnen die deutsche Szene klar gemacht hat, dass sie in Deutschland nicht mehr auftreten brauchen, wenn sie da mitmachen.
Das vom Wackebn und von Thomas Jensen hier am wenigsten Problembewusstsein gezeigt wird überrascht mich nicht. Der Reflex zu relativieren um die Marke zu schützen ist stark bei ihm.
Thomas Jensen ist einfach grauenhaft was PR angeht. Der ist völlig überfordert wenn es um mehr als "alles geil, wir lieben uns alle, Wetter gut, Musik gut" geht.
Wird Zeit das er Mal endlich Platz macht für einen ordentlichen Pressesprecher o.Ä.
Passt zum Verhalten von diesem Jahr zum Matsch. Mit Salamitaktik Informationen rausgeben und erst am letzten Schluss die Leute wegschicken, die teilweise extra schon hergeflogen sind um dann nur das Festivalticket zu erstatten.
ich war richtig schockiert als ich das gesehen habe. hab in meiner jugend viel metal gehört, werde heute auch erstmal die bands durchgehend und mir die politische gesinnung anschauen. mittlerweile höre ich mehr techno und rap, aber ich wollte umbedingt mal auf ein metalfestival - eben weil mir immer erzählt wird, wie super da alles ist. aber wenn ich mich zwischen sexuellen übergriffen/neonazis und sexuellen übergriffen/16-jährigen capital bra hörern entscheiden muss, wähle ich definitiv zweiteres.
auch manche aussagen der frauen im video. "mir ist das noch nie passiert also glaube ich nicht, das es anderen passiert ist", eklig einfach. werde nie verstehen wie man so sein kann.
Wenn eine Umfrage und Untersuchung von Techno- und Rap- Veranstaltungen gemacht wird werden dort mit sehr sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Leute von Nazis und sexuellen Übergriffen berichten.
Vielleicht sollten wir den Aussagen der Opfer mittlerweile einfach Mal glauben: solche Begegnungen und Übergriffe sind quasi alltäglich und ziehen sich durch die gesamte Gesellschaft.
Es gibt sexuell übergriffige Punks und Nazis die Kiffer sind, etc.
ja, das ist leider wahr. deswegen hab ichs auch bei beiden hingeschrieben.
ob es in der rap bzw technoszene wirklich auch so viele offene nazis gibt wage ich zu bezweifeln, andererseits weiß ichs auch nicht sicher. das es rappende nazis gibt weiß ich leider, wie die auf festivals vertreten sind - keine ahnung. hätte gesagt eher weniger wenn ich mir die line ups anschaue. müsste man aber vermutlich ähnlich ausführlich recherchieren.
War selbst dieses Jahr auf dem Summer Breeze und alle Bands, die sich politisch geäußert haben, waren sehr links (z.B. Versengold oder Knorkator). Außerdem hing direkt im Eingang eine riesige Pride Flag und auch sonst waren auf dem Festivalgelände etliche Pride Flags zu sehen. Klar existieren die Neonazis, aber man sieht die halt gar nicht.
Klar existieren die Neonazis, aber man sieht die halt gar nicht.
Ich hab mir über die Jahre immer die Secus auf dem RockHarz angeschaut und mir so überlegt, wie die wohl drauf sind - war meistens keine so schwere Frage :/
Hab mir die Doku auch gestern Mal angeschaut. Hauptsächlich weil ich von fast allen Strg_F Dokus über Themen die mir etwas sagen bisher ziemlich enttäuscht war und wissen wollte wie sie jetzt Metalfestivals darstellen.
Nunja, man erfährt als Fan nichts neues. Aber als Außendarstellung natürlich furchtbar, vor allem die Gruppe die da alles relativiert und den Frauen die Schuld gibt. Und das Thomas Jensen einfach nicht für die Kamera gemacht ist sollte auch jedem mittlerweile klar sein.
Zu der Nazi Symbol Problematik: Das ist mir bisher nur "passiv" aufgefallen. Einige wenige tragen die Patches irgendwo zwischen zig anderen auf ihrer Kutte, sind mir aber abseits von diesen Patches noch nicht aufgefallen. Was nicht heißen soll das man das ignorieren kann, aber es marschieren auch keine Neonazi Trupps durch die Mengen.
Insgesamt denke ich findet man in jeder ausreichend großen (und betrunkenen) Menge genug Idioten und wenn man die dann noch vor die Kamera kriegt sieht's oftmals schlimmer aus als es sich in der Realität darstellt.
Ich fand die Doku gut und insbesondere die Reaktionen von der Party.San-Orga war mir sympathisch .... und ehrlich. Wobei man da auch einwerfen muss, dass auf dem Festival dieses Jahr wirklich wenig NSBM-Merchandise zu sehen war, im Gegenteil zu 2019 und 2022.
Dieses Patch-Kontrolle habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen.
Kann man sich gut mal reinziehen, wenn man wissen möchte, welche Bands aus Nazis bestehen. Das mit den sexuellen Übergriffen ist ein wenig Cherry-Picking, da leider auf jedem Konzert die Frauen beim Crowdsurfing angegrabscht werden. Das würde ich jetzt nicht dem Metalfestival alleine zuordnen.
Wenn du grob in der Szene drin bist, wirst du nichts neues erfahren, aber es zeigt Probleme auf, die mir als langjähriger Metaller schon irgendwie klar waren. Es ist einfach klar, dass immer ein paar Arschlöcher dabei sind, wenn du Zehntausende Menschen zusammenbringst, noch dazu in einer Umgebung, die sehr enthemmt ist. Das ist die Grundaussage und die ist eigentlich klar. Gab ein paar interessante Einblicke in die Geschichte gewisser Bands und Interviews mit Festival-Veranstaltern, was beides durchaus guckbar war.
Und es hat nochmal schön gezeigt wie scheißegal vielen Rechtsextremismus und sexuelle Übergriffe sind. Rammstein hat absolut gar keinen Ruf einbüßen müssen für ihr sexuell objektivierendes Frauenbild, dass sie auf, hinter und unter der Bühne ausleben. "Ist ja nur Musik🤷♂️"