Redman, der seit März 2023 Landesvorsitzender der CDU ist, inszeniert sich vor allem als Law-and-Order-Politiker, der für einen starken Rechtsstaat eintritt.
Dann kannste sowas halt einfach gar nicht bringen, ohne dich selbst als Kasper zu entlarven.
Türlich, zeigt das was für ein Heuchler er ist und ich würde ihn auch nie wählen. Trotzdem halte ich ihm zumindest zugute, dass er sich für den Scooter entschieden hat statt für das Auto.
Wer so auf Recht und Ordnung pocht für andere, muss diese Maßstäbe erst recht für und gegen sich gelten lassen.
Was soll der relativierende Scheiß von wegen "machen doch alle"? Zum einen ist das eine dumme und vor allem falsche Unterstellung, und zum anderen ist jede Form von reaktionsbeeinträchtigter Verkehrsteilnahme falsch. Oder willst Du den Kollegen von der Straße kratzen, nachdem er sich besoffen vor den LKW manövriert hat? Nicht selten muss man dabei das Hirn in den Leichensack löffeln. Lust drauf so als Freiwillige Feuerwehr?
Nichts anderes erwarte ich. Führerschein abnehmen ohne Frage. Ich halte es nur nicht für einen so gigantischen politischen Skandal, wie zu dem er gerade gemacht wird.
Als jemand der als designierter Fahrer nicht mal ein Radler anrührt, kann ich trotzdem nicht von mir behaupten, dass ich noch nie unter Alkoholeinfluss gefahren bin. Hab meinem eigenen "designierten" Fahrer im Anschluss natürlich ordentlich den Kopf gewaschen, als ich festgestellt habe, dass er bedeutend mehr gebechert hat als ich (Wobei "bedeutend mehr" bei meinem geringen Alkoholkonsum sehr einfach zu erreichen ist).
Desweiteren, als jemand der einen Rettungssanitäter als Kommilitonen hat, der keine Lust mehr hatte Motorradfahrer von der Straße zu kratzen: So schlimm wie es ist, aber abschreckende Beispiele werden gebraucht. Hat man jetzt auch wieder bei dem Hochwasser in Süddeutschland gesehen: "Hochwasserschutz können wir uns doch sparen" und dann kommt das Hochwasser.
Allerdings muss ich bei deinem zweiten Punkt widersprechen. Gesetzlich betrachtet sind E-Scooter Kraftfahrzeuge, unterliegen also den gleichen Vorschriften, welche auch auf Autos, Motorräder, etc. angewandt werden. Hier besonders relevant: Beim ersten mal be-/angetrunken mit >= 0,5 Promille werden 528,50 € fällig, man bekommt 2 Punkte und einen Monat Fahrverbot. Wird entsprechend härter, je öfter man erwischt wird oder wenn man >= 1,1 Promille im Blut hat.
Zum Vergleich: Beim Fahrrad gilt erst das Führen des Fahrzeugs ab 1,6 Promille als Straftat, was selbst dann keinen Fahrverbot mit sich zieht, sondern "lediglich" eine MPU. Das gilt analog auch für Pedelecs, also E-Bikes mit Trittunterstützung bis 25 km/h.
Ich persönlich sehe jetzt zwischen einem (E-)Bike und einem Roller keinen relevanten Unterschied, was das Gefahrenpotential bei betrunkenem Führen betrifft. Eher sehe ich Fahrräder noch als gefährlicher an, so muss man zwar treten statt einen Hebel zu betätigen, aber dafür fahren E-Scooter legal maximal 22 km/h (inklusive Toleranz) und bremsen bergab auch selbstständig weitmöglichst runter.
Nun kann man aufgrund dieser Sichtweise in zwei Richtungen gehen: Entweder die sehr harten Grenzen der E-Scooter auch auf Fahrräder anwenden oder andersherum. Ich bin ganz klar für letzteres.