Der Markt für vegane und pflanzliche Lebensmittel in Großbritannien hat in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt. Laut einer aktuellen Studie der Consumer Goods Association (CGA) ist die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln um 90% gestiegen, und auch pflanzliche Produkte verzeichnen ein...
Ein aktueller Bericht der Alternative Proteins Association (APA) hat die Forderungen nach Beschränkungen bei pflanzlichen Kennzeichnungen in Großbritannien scharf kritisiert. Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie fordern – wie auch hierzulande – vermehrt ein Verbot von Begriffen wie „Hafermilch“, „veggie Burger“ und „veganer Käse“ für pflanzliche Produkte. Die APA hingegen setzt sich für „sinnvolle Regeln“ bei der Kennzeichnung ein und argumentiert, dass Verbraucher durch die derzeitige Praxis nicht verwirrt werden. Tatsächlich seien diese Begriffe in der alltäglichen Sprache gängig, um pflanzliche Lebensmittel zu beschreiben. Ein Verbot dieser Begriffe würde die Verwirrung der Verbraucher eher erhöhen als reduzieren.
Da sich die "Wir halten Kühe dauerhaft schwanger, um deren Sekret abzugreifen"-Industrie sich nicht gegen die Scheuermilch-Hersteller wehrt, dürfte auch "Hafermilch" und "Mandelmilch" usw. kein Problem darstellen.
Die Kunden sind nicht so doof, dass sie "Hafermilch" kaufen, aber "Kuhmilch" erwarten und sich dann getäuscht fühlen.
Meine Hypothese ist, dass die Kuhmilch-Industrie vermeiden möchte, auf die Packungen eine klare Differenzierung zu pflanzlicher Milch zu drucken, nämlich dass die Milch aus Massenrinderkuhhaltung stammt und die Rinder künstlich schwanger gehalten werden. Das klingt wie (und ist) eine Perversion der Natur.
Weil ich zwar zustimme dass das nicht wirklich ein Problem bei Milch ist, bei anderen Produkten kann sehrwohl Kundentäuschung vorkommen.
Käse ist ein Beispiel. Wir unterscheiden schon zwischen Käse und Käseähnlichen Produkten weil Leute nicht "processed cheese" kaufen wollen. Veganerkäse ist eine Form von "processed cheese ". Aber der Name Veganerkäse verschleiert das. Gibt bestimmt einige Leute die sowohl Käse und veganen Käse konsumieren aber "processed cheese" und Käseähnliche Produkten vermeiden. Diese werden getäuscht weil Veganer-Käser höhrt sich einfach besser an.
Gewisse Begriffe sollten eine klare Definition habe. Wir haben ähnliche Situationen anderswo. Zum Beispiel Wein, Wein ist klar definiert unter EU-Richtlinien. Und einige Produkten die früher also Wein verkauft wurden, dürfen heute nicht mehr als Wein verkauft werden. Es bedeutet nicht dass diese Produkten schlechter or besser sind aber zu wissen was man bekommt ist wichtig.
Also ich wüsste jetzt nicht wie man bei veganem Käse auf den Gedanken käme, dass das ein verarbeitetes Produkt ist. Ist ja schließlich nicht einfach eine Pflanze die da in der Packung liegt.
Veganerkäse ist eine Form von "processed cheese ".
Mit dem Wort processed cheese verbinde ich die Kombination aus (wahrscheinlich schimmligen) Käseresten + Schmelzsalzen. Das trifft auf die Mehrzahl der Vegankäse nicht annähernd zu.
Kann ich völlig nachvollziehen. "Haferdrink" impliziert für mich irgendwie immer, dass da noch zusätzlicher Zucker und so drin sei. Wirklich jeder, den ich kenne, nennt das Zeug umgangssprachlich "-milch".
Schön fände ich es, wenn mittelfristig zumindest der Begriff Hafermilch insofern geschützt werden könnte, dass da nicht irgendwelche überraschenden Zusätze drin sind.
Wobei Kalzium oder B12 wäre ja begrüssenswert.
Das gleiche mit den vielen Bio-Labels, welche man nicht erhalten kann, wenn man sinnvolle Nährstoffe dazugibt...
Naja, das ist ja auch das Ziel des Verbots. Insofern "Mission accomplished".
Als Randnotiz: Irgendwie bin ich echt amüsiert, dass es eine "Alternative Proteins Association" gibt. Wäre auch ein guter Bandname :D
Mich nervt es, wenn Gaststätten und Verpackungen nur vegetarisch/veganen Irgendwas anstatt gleich zu sagen: Sojaa/Tofu/Weizen/Erbsen/Gemüse/...-Bratling
Habe letztens einen "grilled vegetable burger" bestellt und war enttäuscht, dass es so ein blödes Impossible-Patty war und keine gegrillte Aubergine oder so.
Schön für dich, trifft aber eben nicht auf die meisten anderen Menschen zu. Solche Namen verunsichern lediglich die Endkunden, wer dann noch generell unsicher ist um mal neue Dinge auszuprobieren, wird dann im Zweifelsfall doch lieber wieder zum altbekannten Produkt greifen. Das ist völlig unnötiger Lobbyismus der im Endeffekt nur den Kunden & einer potentiellen Ernährungsänderung schadet.
Vemondo No Milk ist bisher aber auch mein absoluter Favorit wenn es darum geht auch den Kuhmilchgeschmack zu imitieren, einschließlich diesem typischen leichten "Bittergeschmack". Leider in meinem Lidl so gut wie immer ausverkauft. Die Barista schmeckt da noch deutlich mehr nach Hafer (schäumt aber besser, wem das wichtig ist).
Leider in meinem Lidl so gut wie immer ausverkauft.
Komm zu mir auf's 1000 Seelen Dorf. Ich kann bei meinem örtlichen Lidl davon ausgehen einer der Einzigen zu sein, die diese Produkte kaufen. Ständig gibt es Rabatt, weil sie die Dinge nicht loswerden. Ein Traum.