In Deutschland gibt es die Katzentempel (https://katzentempel.de/), eine Franchise-Kette mit rein veganer Speisekarte und Katzen, die gestreichelt werden können, wenn sie sich im Restaurantbereich aufhalten. Die Katzen kommen alle aus dem Tierschutz und haben Rückzugsmöglichkeiten. Würdet ihr in so ein Café gehen?
Ich würde keiner Firma irgendwas glauben, wenn es um Tierschutz etc. geht. Auch Tönnies erzählt dir die schönsten Dinge wie gut sie ihre Tiere behandeln und so weiter, aber am Ende sieht die Welt dann doch anders aus. Und die hygienische Kombi aus "Essen" und "Katze streicheln", naja.
Ich hab mir in 20 Jahren Hauskatze nicht einmal etwas eingefangen, obwohl die im Sommer teilweise täglich eine Maus angeschleppt haben und man den gedeckten Tisch schon bewachen musste, damit nichts angeknabbert wird. Hab mir auch nicht die Hände gewaschen, wenn sie an den Fingern geleckt hatten, bevore ich wieder die Stulle in die Hand nehme.
Denke bei der Hygiene muss man schon sehr viel falach machen, damit das ein relevanter Infektionsweg wird.Da hab ich eher Sorge, dass das Essen nicht angemessen gekühlt wurde.
Ich bin sehr zwiegespalten. Eigentlich finde ich die Idee daneben, und wenn man es zu Ende denkt, ist es doch bloß eine weitere Form von Tierausbeutung (Katzen als Publikumsmagnet, tierisches Futter, Veganismus vs. Haustierhaltung).
Gleichzeitig möchte ich lieber wo essen gehen, wo alles vegan ist, statt ein Tierqualrestaurant zu unterstützen, das nur ein bis zwei vegane Optionen auf der Karte hat.
Klar, für viele schon. Für einige Veganer sind sogar alle Haustiere ein Problem, schließlich hält man dabei ja ggf. auch Tiere "in Gefangenschaft", nicht zwingend artgerecht, usw.
Für manche ja, für manche nein.
Du kannst ja generell argumentieren, dass den Tieren auch im Tierheim oder bei anderen Besitzern Fleisch gefüttert werden würde, daher ist es nicht so schlimm.
Sobald es jedoch vegane Alternativen für das Futter gibt, sollte man diese verwenden. Derzeit ist da immer noch Forschungsbedarf, aber ich denke, dass es zum Beispiel in Zukunft (gerade mit synthetischem Fleisch) auch veganes Katzenfutter geben wird, das dann sogar besser ist, da es sich nicht um Schlachtabfälle handelt.
Hm, nenn es Anekdote. Wir haben 3-4 Runden einer Call of Cthulhu P&P Runde in einem Katzentempel in HH gespielt, weils eine der besseren veganen Cafes ist.
In den ersten 2 Runden hatten wir nichts mit den Katzen zu tun. Die waren halt da, haben aber erstmal eine grossen Bogen um uns gemacht und uns angeschaut. Und auch wenn man die Hand in deren Richtung ausgestreckt hat haben die mal geschaut und sind dann woanders hingegangen.
Und dann waren wir in der dritten Runde und waren auf dem Weg zu einem der ersten Höhepunkte in dem Abenteuer und auf einmal, BAM. KATZE in der Mitte vom Tisch. Unvergessslich, um ehrlich zu sein. Ich werds auch nicht los dass die Dame nach dem Sprung mitten in die Action sich danach auf meinen Schoss gesetzt hat um geknuddelt zu werden.
Aber das Ding ist, im Katzentempel in HH haben die Katzen viele Rückzugsmöglichkeiten und Ecken um sich zu verstecken. Die ersten 1-3 Male da wird man erstmal nur beobachtet ob man seltsam ist. Das ist für mich genauso wie in meiner Kindheit auffem Bauernhof nebenan, da sieht man die Hofkatzen erstmal auch nur auf dem Baum oder auf dem Dach.
Ich war kürzlich in einem Katzentempel weil meine Frau Katzen liebt (ich mag Katzen auch, aber wäre deswegen nicht hingegangen). Es war Samstag Nachmittag und sehr voll. Es sind ein paar Katzen herumgelaufen, aber die meisten waren wohl an ihren Rückzugsorten - oder es gab nur sehr wenige Katzen. Bei der Menge an Aufmerksamkeit kann ich ihnen es nicht verdenken, auch wenn die meisten Besucher es versucht haben "cool" herunterzuspielen und den Tieren nicht nachzustellen - aber man merkt schon, dass alle am liebsten einfach die nächste Katze greifen und schmusen würden. Immerhin sind die meisten mit genau dieser Vorstellung dort hin (behaupte ich mal so).
Was ich davon halte? Prinzipiell finde ich es ok. Allerdings sollte das Mensch-Tier Verhältnis deutlich verbessert werden. Und damit meine ich vor allem weniger Menschen. Aber da es ein Geschäft ist muss man natürlich so viele Menschen wie möglich reinstopfen - und dann ist es eben Mist.
Ich geh lieber in den Streichelzoo und gucke zu wie Ziegen kleine Kinder (fast) umboxen.
Ich würde wahrscheinlich eher nicht hingehen und bin da mindestens zwiegespalten. Letztendlich ist es eine andere Form der Tierhaltung und -ausnutzung und es steht ein profitorientiertes Unternehmen dahinter. Hinzu kommt, dass Katzen karnivor ernährt werden, was zusätzliches Leid verursacht. Ich muss fairerweise auch sagen, dass ich prinzipiell gegen Tierhaltung bin und mir selbst nie ein Haustier zulegen würde.
Auf der anderen Seite handelt es sich anscheinend um "gerettete" Katzen aus Tierheimen. Das ist natürlich eine gute Sache, dass diese Tiere Zuwendung und ein Zuhause bekommen. Dennoch ist hier das Grundproblem, dass es diese Tiere im besten Fall gar nicht erst geben sollte.
Ich frage mich auch, was mit dem Konzept des Unternehmens passiert, wenn es tatsächlich mal keine Katzen gibt, die gerettet werden können. Belässt man es dann dabei? Dann ginge das Konzept nicht mehr auf (Katzentempel ohne Katzen?). Organisiert man dann Katzen aus anderen Quellen wie z. B. Zucht? Das fände ich dann sehr fragwürdig und das Unternehmen wäre in meinen Augen dann auch nicht vegan.
Stimmt, sie hätten ja einfach ein veganes Restaurant ohne Streicheltiere aufmachen können. Mir scheint es beim Konzept auch eher um die Katzen zu gehen als ums vegane Essen.
Ich frage mich auch, was mit dem Konzept des Unternehmens passiert, wenn es tatsächlich mal keine Katzen gibt, die gerettet werden können. Belässt man es dann dabei?
Naja die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich gering...Dann rettet man halt Katzen aus Athen oder so...Da gibts genug denen es in so einem kafee wahrscheinlich deutlich besser geht.
Im Allgemeinen fuehrt natuerlich Kapitalismus plus Tiere immer zu sehr negativen Auswirkungen, selbst wenn alles mit guten Intentionen startet.
Katzenkaffees haben aber besondere Umstaende, die diese Probleme sehr viel unwahrscheinlicher machen:
Der Wert des Tieres kommt von der Praesenz, es gibt also wenig Grund, es zu umzubringen
Mit Alter kommt Erfahrung, daher sind "Veteranen"katzen gut fuers Geschaeft. Ergo wieder weniger Grund, eine alte Katze umzubringen
Katzen/Haustiere geniessen spezielle Rechte (bzw. Nicht-Haustieren fehlen fundamentale Rechte), daher wird mit ziemlicher Sicherheit keine der Katzen umgebracht. Worst Case kann man sie einfach zum Tierheim bringen
Wir haben, zumindest im Moment, ein Ueberangebot an Katzen, daher sehe ich hier wenig Grund, Katzen extra heranzuzuechten
Anekdotisch sind die Cafes immer klein und fein, vegan und vorallem keine Ketten. Ich traue denen einfach wesentlich mehr
Okay, dann sollst du noch eine richtige Antwort bekommen :D
Ich finde das Konzept eigentlich in Ordnung, bin aber etwas zwiegespalten. Man könnte jetzt argumentieren, dass das niemals eine natürliche Umgebung für die Tiere darstellt und es trotz Rückzugsmöglichkeit ja nicht das ist, was die Tiere ihren Instinkten nach wollen, aber ich glaube, damit setzt man zu weit vorne an. Die Möglichkeit, wirklich frei zu leben bietet sich für Hunde und Katzen sowieso nicht mehr. Gerade Hunde und Katzen sind in der "freien Wildbahn" eher unglücklich und leben dann im Müll der Menschen und wenn man das vergleicht, geht es den Tieren in einem solchen Café vermutlich besser.
Ich gehe auch fest davon aus, dass solch ein Café von Menschen betrieben werden würde, denen das Wohlbefinden der Tiere wichtig ist und die sich gut um die Tiere kümmern.
Umgekehrt wäre es aber ja auch möglich, einfach eine schöne Umgebung für die Tiere zu schaffen und sie dort leben zu lassen, ohne dass irgendwelche Menschen sie den ganzen Tag begrabbeln.
Ich denke, ich habe da gar keine abschließende Meinung, aber mein Gewissen sagt mir, dass das eigentlich nicht das richtige für die Tiere ist.
Ich war in Nürnberg wegen der ARIWA Demo und hab mich schon etwas geärgert Brotzeit mitgenommen zu haben weil direkt neben dem Parkhaus ein Katzentempel war. Da wusste ich auch noch nichts um das Konzept. Ich glaube ich müsste die Menschen die den Laden betreiben kennen lernen um die Skepsis zu mildern, besonders bei Ketten.
Ich war da schon ein paar mal. Der Kaffee ist ganz gut und für ein Business Essen ist es auch mal ganz auflockernd wenn da auf einmal Katzen sind.
Allerdings muss ich sagen, dass die Bedienenden manchmal etwas sehr unsympatisch rüber kommen. Aber das ist nicht weit schlimm.
Schon mehrfach getan, passte soweit. Ist ab und an ganz nett.
Man muss nur aufpassen, wann man hingeht. Abends hatten die felinen Mitarbeiter nämlich meist schon ihre Ration Aufmerksamkeit und sind entsprechend unaufgeschlossen, Kontakt aufzunehmen (genügend Rückzugsmöglichkeiten gab es ja). Zum Bruch sieht's anders aus.
was passiert mit den tieren, wenn sie teure tierarztbehandlungen oder dauermedikatiom/behandlung brauchen? was, wenn der betreiber in konkurs geht? was, wenn tiere in der gruppe sich nicht (mehr) leiden können?
die tiere sind da doch nur kommerzielle produkte, wie designermöbel oder kaffeesorten.
nein, ich bin insgesamt dagegen.
wer unbedingt fremde tiere antouchen will, soll freiwillig im tierschutz helfen.
wer nicht dauerhaft für ein tier sorgen kann/will/darf, muß es lassen.
was kommt als nächstes? leihkinder? ein schöner nachmittag mit waisenkindern zum spielen, wenn einem danach ist?