Mehr als dreieinhalb Jahre nach einem Angriff auf ein ZDF-Team am Rande einer Demonstration sogenannter Querdenker in Berlin sind drei Männer und eine Frau zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Sie legten zuvor Geständnisse ab.
Mehr als dreieinhalb Jahre nach einem Angriff auf ein Team der ZDF-Sendung „heute-show“ am Rande einer Demonstration sogenannter Querdenker in Berlin sind drei Männer und eine Frau zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verhängte gegen die vier Angeklagten am Montag wegen gefährlicher Körperverletzung jeweils eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Zudem muss jeder Angeklagte eine Geldbuße von 5000 Euro als Schmerzensgeld an die Geschädigten zahlen. Vorausgegangen war eine Verständigung der Parteien. Im Gegenzug zu Geständnissen stellte das Gericht einen Strafrahmen zwischen eineinhalb Jahren und zwei Jahren auf Bewährung in Aussicht.
Das Motiv der Angreifer konnte das Gericht nicht aufklären. Die Einlassung der Angeklagten, nach der es sich um eine Verwechselung gehandelt habe, war nach Aussage der Vorsitzenden Richterin nicht widerlegbar.
Was für eine Verwechslung soll das sein, die es rechtfertigt jemanden mit Metallstangen den Schädel zu zertrümmern?
Es habe sich aber um eine konzertierte Aktion gehandelt, eine Spontantat sei ausgeschlossen.
Der Anklage zufolge hatten die drei Männer zwischen 28 und 34 Jahren und die 31-jährige Frau am 1. Mai 2020 gemeinsam mit etwa zehn weiteren unbekannten Tätern ein sechsköpfiges Fernsehteam brutal angegriffen.
Sie schlugen demnach mit Metallstangen und Fäusten auf ihre Opfer ein.
Darüber hinaus hätten sie „teilweise mehrfach mit großer Wucht gegen die Köpfe der bereits am Boden liegenden Geschädigten eingetreten“.
Zwei Geschädigte hätten bei dem Angriff zeitweise das Bewusstsein verloren.
Dafür gibt es also Bewährung. Interessant. Merke ich mir.
Die Geschädigten erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen, unter anderem einen Nasenbeinbruch sowie Schwellungen und Verletzungen am Kopf.
Einige der Geschädigten litten den Angaben zufolge noch Monate nach der Tat unter Schmerzen und den psychischen Belastungen der Tat.
Ein 34-jähriger Angeklagte war darüber hinaus wegen Widerstands gegen seine Festnahme angeklagt.
Die Angeklagten hatten sich bei dem Angriff vermummt.
Sieh Journalisten Lügenpresse bei deiner Demo
Vermumm dich
Besorg dir irgendwo her Metallstangen
Greif Journalisten an
Schlag weiter auf Journalisten ein, als sie schon am Boden liegen
Leiste Widerstand gegen deine Festnahme
Sag, dass das alles nur eine Verwechslung war und du eigentlich keine Journalisten, sondern irgendjemand anderen zusammenschlagen wolltest
Mach irgendeine Außergerichtliche Klärung
Opfer leiden noch Monatelang unter den Folgen des Angriffs