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Warum Schulnoten (fast) nichts bringen

In Deutschland wird durch unsere Noten gemessen, wie viel wir gelernt haben. Unsere Noten entscheiden dabei über unsere Zukunft: werden wir in die nächste Stufe versetzt? Welche Ausbildungen dürfen wir antreten? Kommen wir das Studium anfangen, welches wir uns wünschen? Welche Jobs bekommen wir?

Dabei zeigen eigene Studien, dass wir diesen Schulnoten nicht ganz vertrauen können. Einige Länder, wie Finnland und Schweden verzichten bereits teilweise auf sie.

Sollen wir weiterhin an "sehr gut", "gut" "befriedigend", "ausreichend", "mangelhaft" und "ungenügend" festhalten? Anders gesagt: brauchen wir Schulnoten noch?

Hier würde mich eure Meinung interessieren. Was sind eure Erfahrungen mit dem Notensystem und wie würdet ihr die momentane Situation ändern, wenn überhaupt?

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6 comments
  • Hauptschüler hier, immer schlechte Noten gehabt, unpopuläre Opinion vielleicht an der Stelle auch: Noten sind halt ein ungefährer Gradmesser darüber, ob Jemand sich fokussieren und lernen, ob er sich im gegebenen System einfinden und funktionieren kann. Dafür sind sie auch zweckmäßig. Wer in seiner Schullaufbahn durchgehend nur schlechte Noten hatte, ist doch im Grunde später im Berufsleben tendenziell auch nicht brauchbar, gerade weil sich in der Persönlichkeitsstruktur vieles früh konstituiert. Andersrum genauso. Man könnte das System vielleicht ein wenig abspecken. Warum 6 Notenstufen, wenn doch im Grunde 3 ausreichen?

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    • Sehe ich anders. Man bekommt beispielsweise schnell schlechte Noten wenn man dinge nicht auswendig lernt, die man nach der Klausur sowieso wieder vergessen darf. Entscheide ich mich also gegen das an sich sinnlose lernen bekomme ich eine relativ schlechte Note. Faulheit hat aber rein gar nichts damit zu tun wie intelligent eine Person ist, noch wie sie sich mi Berufsleben verhalten wird.

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      • Entscheide ich mich also gegen das an sich sinnlose lernen

        Das ist das Problem, man teilt sich seinen Stoff in der Schule immer in "sinnlos" und "sinnvoll" ein. Ich habe in der Schule gar nichts mit der Mitternachtsformel anfangen können ("wofür brauch ich das in meinem Leben nochmal?", und ich habe es tatsächlich auch nie wieder gebraucht), dafür fand ich Gedichtsinterpretationen und Buchbesprechungen im Deutschunterricht stark. Ein anderer Schüler sieht das aber bestimmt anders und würde das Umgekehrte sagen.

        So und jetzt?

        Die Schulnoten zeigen einfach, wie sehr du dazu bereit warst, Leistung für ein bestimmtes Themenfeld zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erbringen, nicht mehr und nicht weniger. Es zeugt sogar von viel mehr Charakter, wenn man in Themenfeldern Leistung erbringt, die einen selber nicht so stark interessieren – aber du zeigst, du kannst dich durchbeißen.

        Faulheit hat aber rein gar nichts damit zu tun wie intelligent eine Person ist

        Stimmt zwar einerseits, aber andererseits ist Faulheit halt auch ein Charakterzug, der einfach negativ behaftet ist. Zwar gibt es Fälle, in denen Faulheit sogar etwas bringt (Beispiel: Programmierer richtet sich ein Skript ein, um irgendwelche manuellen Excel-Aufgaben in Sekunden zu erledigen), aber Faulheit im Sinne von "Hab einfach keinen Bock Leistung zu bringen, obwohl ich es könnte" wird dich halt auch im Arbeitsleben nicht weiter bringen.

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      • Entweder man ist halt nicht ausreichend kognitiv in der Lage eine bessere Note zu bekommen oder eben faul. Auf die beiden Möglichkeiten können wir uns einigen. Und dadurch ist die Note ein wenigstens ungefährer Gradmesser in dem Fach. Man kann natürlich auch ein Fach systematisch unberücksichtigt lassen um seinen Fokus auf andere Fächer zu legen. Das muss aber klappen und bei entsprechenden Nachfragen gut begründet. Dann sehe ich da kein so großes Problem für die Zukunft. Ich meine, auf welche Beurteilungsgrundlagen sollen wir uns ansonsten großartig stützen, was die Bewerbungen von frischen Schulabsolventen betrifft?

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