In der französischen Hauptstadt hat eine knappe Mehrheit dafür gestimmt, die Parkgebühren für schwere Stadtgeländewagen zu verdreifachen. Darauf zielt auch die Pariser Verwaltung. Der Sondertarif soll nur für Besucher gelten.
Bei allem berechtigten Frust über SUVs kommt mir diese Regelung nicht 100% durchdacht vor:
Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.
Also doch keine SUV Steuer? Denn auch Vans wie der Ford Galaxy (1680 kg) oder eine Limousine/Kombi wie der 5er BMW in der aktuellen Baureihe (1605–2035 kg) sind betroffen.
Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.
Dann parken diese Fahrzeuge halt einfach in privaten Garagen?
Dann parken diese Fahrzeuge halt einfach in privaten Garagen?
Ja, natürlich. Es geht ja auch darum, diese Schüsseln aus den Straßen zu entfernen, wo sie sinnlos im Weg rumstehen. Aber so einfach ist das nicht, in einer Metropole wie Paris mal eben eine private Garage zu finden. Ich glaube schon, dass das Wirkung zeigen wird... Kann man in Autoland nur von träumen.
Parkhäuser gibts einige, so auch im Zentrum von Paris. Kosten aktuell etwa 5€/Stunde. Kann sein, dass diese ab dem 1. September, wenn die "SUV Steuer" in Kraft tritt, auch die Preise anpassen 😁
Im Idealfall verringert man das Reinpendeln in die Stadt von außerhalb mit großen Autos. Noch besser, wenn dann Leute auf Bus & Bahn umsteigen
Es stehen halt einfach weniger riesige Gefährte irgendwo am Straßenrand. In privaten Garagen sind die gut aufgehoben und ich tippe mal stark drauf, dass die Besitzer privater Garagen jetzt auch ihre Parkgebühren anpassen werden
Im Gegensatz zur populären Debatte sind SUVs nicht die alleinigen Probleme. Auch ein Ford Galaxy, ein 5er BMW, der VW Bulli oder das Wohnmobil sind zu groß für die Stadt. Da geht es ja nicht nur um Abgase
Auch ein Ford Galaxy, ein 5er BMW, der VW Bulli oder das Wohnmobil sind zu groß für die Stadt.
Beim Wohnmobil gebe ich dir Recht. Aber beim Familienvan wirst du zurecht keine Mehrheit finden. Zumal ein mit 2 Personen besetztes Auto energiesparender ist wie der durchschnittliche ÖPNV.
Da geht es ja nicht nur um Abgase.
Ein durchschnittlich besetzter ICE wiegt pro Passagier 2 Tonnen, daher hat er einen erheblich Bremsenabrieb. Beim Linienbus im Nahverkehr sieht es kaum besser aus. Da kommt der Reifenabrieb dazu.
Ja die Tatsache, dass es für Bewohner nicht zählt, ist durchaus komisch. Der Rest aber super, oder? Irgendwie muss man den SUV ja definieren, und Gewicht ist da ja durchaus ausschlaggebend. Zumindest trifft es nicht die sozial schwächeren, die können sich schwere Autos ja nicht leisten.
Ja es klingt eher nach einer Regelung für allgemein schwere Fahrzeuge. Das sollte man dann auch so benennen. Ich lese überall nur SUV, was aber ein spezieller Fahrzeugtyp ist. In der Praxis wäre sowas vielleicht aber schwer zu unterscheiden. Die Fahrzeugmasse steht dagegen im Fahrzeugschein
In der Praxis wäre sowas vielleicht aber schwer zu unterscheiden. Die Fahrzeugmasse steht dagegen im Fahrzeugschein
Jep das isses. Es ist aber eigentlich auch egal, die selbe Regel wäre notwendig wenn sich die Leute mit großen Fahrzeugen eindecken würden die keine SUVs sind. Es geht ja nicht gegen SUVs sondern gegen mehr Abgase/Reifenabrieb/Platzverbrauch/Gefahr für Fußgänger und Radfahrer.
Die Regel heißt aber im Sprech SUV-Parkgebür weil sich durch SUVs der Trend zu großen Autos verschriebt und so diese Regelung notwendig macht. Die gleiche Regel wäre notwendig wenn die Leute statt SUVs auf Pickuptrucks umsteigen würden.
Ich möchte denn Sinn eines solchen Vorhabens nicht in Frage stellen aber finde die Berichterstattung (in allen Medien) wie auch die Headlines irreführend.
Paris hat nicht dafür gestimmt, es hat eigentlich (leider) keinen interessiert! Von 1.3 Millionen berechtigten hat 5.8% abgestimmt und von denen waren 54.8% dafür.
Bleiben ca 3% der Stimmberechtigten war dafür und nicht "Paris stimmt dafür".
Die deutsche Medien und Politik Welt springt da drauf als hätten Millionen dafür gestimmt.
Über die Details kann man natürlich immer streiten, ich finde die Grundsatzidee aber gut.
Unzufrieden bin ich mit den Sonder-Regelungen für die Anwohner.
Was gut ist und ich gerecht finde: Wer ein dickes Auto fährt, sollte auch dick bezahlen. Es kann doch nicht sein, dass die Autos immer größer werden und dadurch unnötig schwerer werden. Das kostet Energie und Platz.
Wer zwei Parkplätze mit seiner fetten Karre belegt und dann auch noch zur Hälfte in der Straße steht, weil Überbreite muss "besteuert" werden. Diese Fehlentwicklung der Autohersteller ist nicht umweltfreundlich und es gehört deswegen dagegen gesteuert, da die Gesellschaft das so nicht will.
Da hast du mich wohl missverstanden - gleiches Recht für alle soll mMn gelten. Warum die Anwohner von dieser Regelung GENERELL ausnehmen? Da würde ich eher Sondergenehmigungen erwarten, z.B. Behinderte, die ein großes Auto brauchen. Man will ja zwei Dinge erreichen: 1. dass die Stadt leerer von Autos wird und 2. generell große Autos fernhalten. Das Erste erreicht man eher durch Reduzierung der Parkflächen, das zweite durch konsequente Umsetzung der Regeln ohne nicht notwendige Ausnahmen.
Deswegen bin ich eben mit dieser Ausnahme für die Anwohner unzufrieden.
Es geht hier bei den Ausnahmen mMn nicht um die Touristen, sondern in erster Linie um Pendler. Und da bin ich auch wieder dabei: die dicken Schiffe können auf dem P+R Parkplatz am Stadtrand auch das Doppelte kosten, weil sie fast doppelt so viel Parkfläche belegen. Schau dir die Parkplätze doch an, da passt kaum jemand in die zwei Striche rein.