Robert Habeck stellt sich auf die Arbeitgeberseite und fordert von den Beschäftigten Mäßigung im Arbeitskampf. Da dürfen sich die Grünen nicht wundern, wenn sie beim nächsten Streikposten ausgepfiffen werden.
Das Zitat, auf dem der Artikel baut ist:
"Jedenfalls wird ein bisschen im Moment zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben" ... "Und das können wir uns in der Tat im Moment nicht leisten." ... "[Es müsse wieder anerkannt werden, unabhängig von der Vergütung, dass Arbeit etwas ist,] was einen stolz machen kann".
Anmerkung in klammern vom ZDF
Auch wenn ich inhaltlich Herrn Habeck hier nicht zustimme, halte ich es doch für ziemlich unfair, ihn hier als "Streikbrecher" zu betiteln, wenn er im gleichen Artikel finanzielle Anreize fordert.
Den Bezug zur Bahn stellt hier aktiv das ZDF her - zur Zeit verhandeln außer der GDL aber auch ver.di und der DGB Tarifverträge, der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch Dunkel an die Streiks von Lufthansa Bodenpersonal, Flugpersonal und Flughafenmitarbeitern. Auf dem Treffen des Mittelstandes (tm) erwarte ich ehrlich gesagt eigentlich keinen Bahnvorstand, wieso es also um Lokführer gehen soll erschließt sich mir in dem Kontext nicht.
Warum also ausgerechnet die GDL und der Lokführerstreik dazu bezug haben geht mir nicht ein.
Die Kombi aus den Buzzwords Habeck, Streik und GDL liest sich aus SEO sicht natürlich vielversprechend wie ein Nr. 1 Artikel...
Als Arbeitnehmer mit Gewerkschaft und Partei habe ich persönlich zum Thema, um das es geht, eine andere Meinung als der Bundeswirtschaftsminister, was ja aber irgendwo logisch ist, weil er lt. Titel Wirtschaft vertritt..
Das Volumen aller Arbeitsstunden reiche nicht aus, sagte Habeck. Deswegen brauche es beispielsweise finanzielle Anreize für Ältere, länger zu arbeiten, sofern sie dies wollten.
Ja schade, wenn es nicht genug Menschen gibt, damit irgendeine Zahl nach oben steigt. Das ist aber nicht die Schuld der aktuell arbeitenden Menschen. Und diese muss man nicht mit irgendwelchen Anreizen dazu bringen, mehr zu arbeiten. Das Leben ist nicht zum Arbeiten da, sondern zum Leben. Arbeiten ist da nur Mittel zum Zweck.
Es ist schön, wenn mancher so viel Freude an der Arbeit hat, dass er/sie davon noch mehr machen möchte. Das ist aber bei weitem nicht für alle Menschen so. im Grundsatz muss eine gewisse Stundenzahl unter 40 in der Woche reichen. Und dass nicht mehr gearbeitet wird ist niemals ein Problem.
Die Probleme der Gesellschaft dürfen nicht dadurch gelöst werden, den Menschen dauerhaft ihre so schon knappe Freizeit zu kürzen. Da muss man andere Wege finden.
Ich stimme dir im Grundsatz zu, aber die Option anzubieten und zu entlohnen, würde ich noch nicht unter "Freizeit kürzen" einordnen. Wer mehr arbeiten will (in einem gewissen Rahmen) soll das von mir aus machen. Ich finde, für einen Wirtschaftsminister auf einer Mittelstandsveranstaltung ist das eine ziemlich moderate Aussage.
Ich hatte gehofft, der wäre ein guter Kanzlerkandidat. Aber dann die Äußerungen zur Erhöhung der Arbeitszeit und jetzt das? Da zeigt sich leider wieder, dass grüne Politiker häufig für die wohlhabenden gemacht wird, die sich das finanziell leisten können. Die Menschen, die eh schon finanziell am Limit sind werden nicht nur übergangen, sondern jetzt auch direkt angegriffen mit solchen Aussagen.
Im Gegensatz zu welcher Politik von wem genau? Der Klientel-Politik für die Superreichen und die Unternehmer wie Union und FDP? Oder dann doch lieber die Propaganda für ausländische Regierungen wie AfD und BSW? Oder der Politik der "Teile und Herrsche" Strategie der Reichen und Mächtigen die zu Hass auf Minderheiten aufstachelt wie CSU und AfD?
Da zeigt sich leider wieder, dass grüne Politiker häufig für die wohlhabenden gemacht wird, die sich das finanziell leisten können.
Die Grünen sind eine Öko-FDP. Die fahren halt Elektro-Porsche oder ein Lastenrad im Wert eines Kleinwagens.
Gendersprech und Quotenregelungen alleine machen noch eine linke Politik, denn beides kann man weder essen, noch darin wohnen. Auch legales Kiffen muss man sich erst mal leisten können.
Damit wiederholst du nur den Standpunkt von Sahra Wagenknecht, dass progressive Politiken elitär und unnötig seien. Das ist aber doch Quatsch und wir sollten uns nicht davon spalten lassen. Wir sollten uns lieber zusammentun, um Lebensumstände von allen Menschen und Unwelt generell zu verbessern.