Der CDU-Vorsitzende Merz hat angekündigt, bei einer möglichen Regierungsübernahme seiner Partei etliche von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachte Gesetze zu kippen. Als Beispiele nannte Merz das sogenannte Heizungsgesetz und die Legalisierung von Cannabis. Zudem würden alle stillgelegten Kernkra...
CDU, die Partei der ewig gestrigen. Cannabis ist hier, CDU kann es aber immer noch nicht akzeptieren. Die Atomkraftwerke neuzustarten wär ein wirtschaftlicher totalschaden, die CDU hätte aber gerne die Stimmen verblendeter Bürger. Das Heizungsgesetz hat ein Jahrzehnt langsamer Entwicklung nachzuholen, die CDU würde aber gern noch ein weitere dranhängen.
Dass man immernoch mit Falschdarstellungen und Lügen auf Stimmenfang gehen darf und kann ist ein Schandfleck der Menschheit.
Ich beschwer much ja gerne über den Populismus der ÖVP. Aber dort haben so grundbösartig-dumme Konservative wie Merz momentan keine so eine Plattform. Das muss man schon sagen.
Das Problem ist, dass es dem Klima nicht nützt sondern schadet. Abgeschaltete Atomkraftwerke im Rückbau wieder flott zu machen ist wirtschaftlicher Wahnsinn. Die paar verbliebenen Reaktoren nur aus Prinzip um der Atomkraft Willen weiter zu betreiben, war bereits wirtschaftlicher Irrsinn, weil ihr Beitrag verschwindend gering war.
Und in beiden Fällen käme das Geld, das da verschwendet wird, aus dem selben Top aus dem jetzt Erneuerbare und deren Infrastruktur bezahlt werden. Und selbst unabhängig von den Kosten würden alte Kraftwerke, die definitv technisch nicht in der Lage sind einigermaßen zügig auf Laständerungen zu reagieren, den Ausbau erneuerbarer Energie noch weiter erschweren.
Wenn du was für's Klima tun will, bau 'ne Zeitmaschine und reis 20-30 Jahre zurück. Denn jetzt neu mit Atomkraft anzufangen (und selbst mit den noch vorhandenen Reaktoren in Betrieb wäre es allein vom Umfang her ein Neustart) ist eine 30 Jahre Lösung für ein 10 Jahre Problem.
Und das auch nur, wenn überhaupt jemand heute Atomkraft in einem Umfang bauen würde, der ausreicht, um das Minimum an Grundlast in 2-3 Jahrzehnten zu tragen (inklusive massivem Ansteig der Nachfrage, weil sehr viel elektrifizierrt wird und damit quasi die "anderen" 80% primären Energiebedarfs auf Elektrizität umgeschichtet werden müssen).
Denn hier kommt der Haken über den niemand bei der Atomkraft reden will: Kaum einer hat 'nen Plan wie man das Alles bezahlen soll (vorallem das meiste bei Atomkraft im Vorraus). Das verschweigen sie halt nur lieber und tun so als hätten sie tolle Pläne beim Atomaufbau... nur das der gesamte Zubau teilweise um den Faktor 10 zu gering ist, um seine Aufgabe später mal zu erfüllen.
Als Referenz: Frankreich, und die bauem ihre Reaktoren selbst während die meisten anderen Länder sie eher von anderen -inklusive Frankreich- bauen lassen, ist das einzige Land, das derzeit auch nur annähernd die richtige Größenordnung plant. Und damit meine ich nicht ihre neu vorgesehenen 6 Reaktoren, sondern alle 14 inklusive der 8 "optionalen". Denn 14 Reaktioren in der geplanten Größe würde so in etwa den 35% minimalem Anteil an Produktion, die für eine stabile Grundlast nötig sind, entsprechen (siehe Studie des französischen Netzbetreibers von 2021), wenn man von Frankreichs Hochrechnungen zum Bedarf 2050+ ausgeht. Und allein ihre alternde Flotte an bestehenden Reaktoren so lange am Laufen zu halten, bis die alle gebaut sind, wird noch ein massiver Kraftakt werden.
Also kann quasi das europäische Land der Atomkraft selbst seinen Bürgern nicht offen sagen, welche massiven Investitionen tatsächlich nötig wären... (PS: Und deren pro-Atom Haltung geht zusätzlioch auf Kosten der Erneuerbaren, die aber in dem Modell zuzsätzlich nötig sind -die anderen 65%-. Weshalb der Zubau von erneuerbarer Energie in der selben Ankündigung auch als temporäre Maßnahme zur Überbrückung und in einem Nebensatz verschleiert wurde... Das ist übrigens ein internationales Bild: überall, wo Atomkraft geplant wird, mangelt es an Plänen und Bau von Erneuerbaren, die jedoch komplementär zur Atomkraft dringend benötigt wird.)
Wenn man sonst keine Details zur Atomkraft wissen will, sagt das eigentlich schon alles Nötige aus.
Solange das Müllproblem nicht gelöst ist, ist das keine Option, finde ich. Die Milliarden sind bei erneuerbaren Energien und Wasserstoff (für Industrie und als Speicher) besser aufgehoben.
Außerdem, den Fleck in Deutschland will ich sehen, wo die Anwohner ein KKW haben wollen - selbst die größten Fans möchten es nicht in Sichtweite. Die Klagen würden sowas um Jahrzehnte verschieben
tl;dr: Die CDU will bei Machtübernahme die Zeit zurückdrehen, alles anhalten und weiter die Augen vor der Zukunft verschließen. Ich "freue" mich schon auf die angekündigte Zusammenarbeit mit der AfD.
Die CDU will bei Machtübernahme die Zeit zurückdrehen, alles anhalten und weiter die Augen vor der Zukunft verschließen.
Und der absoluten Mehrheit in Deutschland, nämlich den Rentnern oder denen, die sehr bald in Rente gehen, gefällt die Idee, denn früher war alles besser... 🤡
Wäre die deutsche Bevölkerung bei Verstand und die Greise hätten keine Mehrheit, würde man spätestens nach solcehn Ansagen massive Stimmverluste verzeichnen können. Aber die einzige Gattung CxU-Wähler, die bereit ist zu Wechseln, scheint die zu sein, denen das konservative Gesocks noch nicht rechts genug ist.
Manchmal fragt man sich beim Hören der News an welchem Punkt die Gesellschaft falsch abgebogen ist, um in der heutigen Realität zu landen.
Vorsitzender der größten deutschen Partei labert einen Unsinn zusammen, der sich wirklich schwer auszudenken ist. Komplett lost einfach. Und die Leute, die die Interviews führen nehmen das einfach als ernstgemeinte Antworten und Aussagen hin.
Manchmal fragt man sich beim Hören der News an welchem Punkt die Gesellschaft falsch abgebogen ist, um in der heutigen Realität zu landen.
Bei Nachrichten und Überschriften ist der Hund auch begraben. Unsere Hirne sind darauf ausgelegt auf Gefahr zu achten und zu reagieren. Das macht sich die Medienbranche zu nutze und somit auch die Politiker. Der Feedback-Loop von übertriebenen Überschriften, der starken Reaktionen der Leser und die dadurch verstärkten Anreize an Politiker, sich immer stärker zu profilieren ist ein Teufelskreis. Die vierte Gewalt in unserer Demokratie lässt uns immer öfter im Stich.
Ja, das ist eine sehr interessante Frage. Man müsste da nun sicher unendlich viel Komplexität reinbringen, um die Wahrheit abzubilden. Komplexität, die mein historisches Verständnis dabei weit übersteigt. Aber ich kann es mit anekdotischem Wissen und eigener Meinung versuchen (daher bitte folgende Zeilen mit Vorsicht genießen).
Ich denke, das ist eine Mischung aus Nachkriegstrauma und stoischer Selbstgefälligkeit, die in den Generationen der Boomer verankert sind. Das Motto "Wir haben das schon immer so gemacht" hatte von den 50ern bis in die 90er Hochkonjunktur und ist auch heute noch schwer angesagt. Nur wurde Deutschland in quasi allen Gebieten derweil und deshalb der Rang abgelaufen und anstatt den angesammelten Wohlstand nun in die Zukunft zu investieren, glaubt man hierzulande noch an das Märchen von Geld unterm Kopfkissen und harter Arbeit, durch die Häuschen und Familie schon irgendwie finanziert wird.
Leider stimmt das schon lange nicht mehr, siehe Armut, Immobilienpreise, Steuerlast und so weiter. Diese Rechnung ging de facto niemals für die nächsten Generationen auf, überhaupt ist das ganze System gar nicht auf Progression ausgelegt, sondern auf absoluten Stillstand, der in den letzten drei Dekaden überwiegend von der CxU gut kultiviert wurde.
Und das funktioniert so gut, weil die Gesellschaft in Deutschland beim Blick in die Zukunft gern in Schockstarre und Pessimismus verfällt (nicht zuletzt dank Adolf und seinen Schergen). Das ist meiner Meinung nach der Grund, warum solch finstere Endgame-Parteien wie CDU und AfD überhaupt so gut ankommen und warum die anderen versagen. Es braucht nicht den von oben herab versprochenen Fortschritt, sondern auch den gesellschaftlich gelebten. Wie und ob das klappt, werden wir wohl erst erleben, wenn die Boomer aufhören, den Takt anzugeben, so bitter das auch klingen mag.
Mal sehen, wir, die Fortschritte und gesellschaftliche Entwicklung wollen, sind ja nicht gerade wenige, also wird auch wieder eine Zeit kommen, in der krisengebeutelter Konservatismus nicht mehr so hoch im Kurs steht als jetzt. Und bis dahin müssen wir in einer Demokratie leider sowas wie Merz, Höcke, Söder, Aiwanger und wie die alle heißen, aushalten.
Interessanter Beitrag, der mir ein paar neue Denkanstöße gibt. Nur bitter, dass genau diese Zeit des Aushaltens mit der Zeit des dringenden Handlungsbedarfs bei der Klimakrise und der finanziellen Ungleichheit zusammen trifft.
Auch beobachte ich ähnliche Züge (wenn auch nochmal krasser) in anderen Ländern wie der USA, Brasilien, England etc. Es scheint wirklich ein inhärentes Bedürfnis nach Autoritarismus zu geben, welches mir schwer fällt zu verstehen.
Merz war ja heute im Sommerinterview, bestimmt hat die Moderatorin mal nachgehakt wie genau er jetzt die Atomkraftwerke wieder hochfahren will oder? Bestimmt würden die seinen Bullshit nicht einfach so unwidersprochen stehen lassen oder? Bestimmt wurden seine Aussagen im Anschluss von echten Experten zum Thema eingeordnet oder? ODER?
Haaaalt, Stop! Hier bleibt alles so, wie es ist. Bzw. wie es mal war, in meiner Fantasie. Klimawandel und so, das sind doch alles nur komische jugendliche Trends, von Dikdok oder wie das heißt. Deswegen können wir doch nicht einfach so unseren Wohlstand gefährden. Ne, so geht das nicht. Das muss alles wieder wie vorher! Jawohl. In meinem Kopf war das nämlich alles besser früher.
Ja Opa, schon gut. Wir bringen dich jetzt mal wieder auf dein Zimmer, in ner halben Stunde gibt's auch schon Abendessen
Ja das ist echt ein massives Problem, dass die Alten den Jungen durch's konservativ wählen die Zukunft kaputt machen. In diesem Fall meinte ich aber tatsächlich sogar den Fritze selber, der so rüberkommt wie ein alter Tattergreis mit seinem Gefasel alles zurückdrehen zu wollen