Kein Land exportiert mehr Kaffee als Brasilien. Doch auf den Plantagen werden die Arbeiter häufig ausgebeutet, nicht selten leben sie unter sklavenähnlichen Bedingungen. Die Ursachen reichen tief in die Landesgeschichte zurück. Von X. Böttcher und R. Baumgarten.
Klingt ja fast so als ob es mal wieder totaler Unfug ist, dass Verbraucher hier irgendwie entscheiden können. Da ist es egal ob der Kaffee vom günstigsten Discounter, bekannter Marke oder einer kleinen Schrottrösterei kommt.
Klingt ja fast so als ob es mal wieder totaler Unfug ist, dass Verbraucher hier irgendwie entscheiden können
Das sehr ich zwar genauso, aber bei einem Kaffee der 20€ kostet ist es möglich, dass die Bauern keinen Raubbau an Natur und sich selbst vornehmen müssen, bei 4€ nicht.
hat wohl niemand in der Kaffeeindustrie sonderlich große Ambitionen das zu ändern.
Das wäre auch eine unrealistische Erwartung. Die Sklaverei in den USA wurde ja auch nicht aus Eigeninteresse der Baumwollindustrie abgeschafft, sondern weil Teile der amerikanischen Zivilgesellschaft und Politik Druck gemacht haben. Ist die Frage, was passieren muss, dass sich in Brasilien eine ähnliche Dynamik entwickelt; vielleicht diesmal sogar ohne Bürgerkrieg.
Wir trinken bislang hauptsächlich den Bio & Fairtrade von Darboven: Cafe Intencion. Laut Ökotest einer der wenigen, welcher ohne große Probleme bei Schadstoffen und Anbau ist. Kostet halt leider immer mehr. Mittlerweile bei 19€/KG.
Entwicklungsökonomen seien sich mittlerweile einig, dass Fairtrade-Kaffee eines der uneffektivsten Mittel der Armutsbekämpfung sei, sagt der Ökonom Bruce Wydick von der University of San Francisco.
So fanden kürzlich Wissenschaftler der University of London heraus, dass die Löhne in Betrieben in Uganda und Äthiopien ohne Fairtrade-Label zum Teil nicht nur ähnlich hoch, sondern sogar höher und die Arbeitsbedingungen besser waren.
Der US-Ökonom Wydick fand in einem Experiment heraus, dass der durchschnittliche US-Kaffeekonsument ganze 50 Cent mehr für eine Tasse Fairtrade-Kaffee ausgeben würde. "Doch selbst im best-case-scenario für Fairtrade, bei niedrigen Weltmarktpreisen, bekam der Kaffee-Bauer gerade einmal einen Drittel-Cent davon ab."
Kann dir da Quijote aus Hamburg empfehlen. Betreiben Direktimport und sind sehr transparent. Legen sogar ihre Preiskalkulationen offen. Zahlen den Bauern mehr als Fairtradepreis und finanzieren auch vorab damit die Bauern die Mittel haben gute Qualität zu produzieren. "Leider" mittlerweile so beliebt, dass, wenn sie die wöchentlichen Mengen in den Onlineshop stellen, innerhalb von einem Tag vieles ausverkauft ist. Aber wenn man das weiß, bestellt man seinen Kaffee halt immer montags.
Wir brauchen verlässlich entkoffeinierten Kaffee, ganze Bohne und da ist es echt schwer für unseren Geldbeutel noch erträglich etwas zu finden (~ 20 Euro / kg maximal), das den Bauern auch was zum Leben lässt und uns nicht zwingt den Kaffee einfach sein zu lassen. Falls jemand eine Idee hat, ich bin da offen.