Die Bundesregierung will den Milchbauern entgegenkommen und das geplante neue Tierschutzgesetz entschärfen. Demnach sollen Landwirte beim Verbot der Anbindehaltung eine längere Übergangsfrist bekommen. Doch vielen geht das nicht weit genug.
Die Bundesregierung will den Milchbauern entgegenkommen und das geplante neue Tierschutzgesetz entschärfen. Demnach sollen Landwirte beim Verbot der Anbindehaltung eine längere Übergangsfrist bekommen. Doch vielen geht das nicht weit genug.
In meinen Augen kann man da kaum von einem entgegenkommen sprechen … zehn Jahre Übergangsfrist ist ein Kniefall vor den Landwirten. Immerhin besser als nichts aber dass heißt ja lange noch nicht gut.
Auch toll wenn die Kritik immer lautet (frei zitiert) „wir können dass nicht umsetzen“ und „das kann man hier niemals so bauen“ und es im nächsten Atemzug heißt „das Gesetz ist unnötig, das regelt sich doch von alleine“.
Das mit der Umsetzbarkeit stimmt teilweise so. Einen Anbindestall Beispielsweise zu einem Boxen laufstall ist zwar kein Problem, jedoch muss man sich dann etwas mit der Melkanlage überlegen. Diese Investition lohnt sich nur für größere Betriebe welche damit rechnen können, dass sich diese Investition monetär lohnt. Konkret heißt das, dass dies einfach kleine Betriebe mit sehr wenigen Kühen(weniger als 50) oder Betriebe wo die Bauern bald in Rente gehen und keinen Nachfolger haben dann halt die Viehhaltung einstellen werden müssen.
Wenn der Erhalt kleiner Betriebe schlechte Bedingungen für die Tiere impliziert müssen wir entweder mehr subventionieren oder anerkennen, dass diese Betriebe nicht mehr in die heutige Zeit passen.
Warum werden gerade, unter grüner Regierungsbeteiligung, so viele Erfolge für den Klimaschutz und das Tierwohl in der Landwirtschaft zurückgedreht? Den Bauern wird sowohl in DE als auch im EU-Parlament gerade sehr deutlich gemacht, dass ihre zum teil gefährlichen und unangemeldeten Protestaktionen legtim sind und dass sie sich nicht am Kllimaschutz beteiligen müssen. Nein, sie bekommen dafür sogar noch mehr Subventionen. Wir zahlen also Steuern, damit der Großbauern aus Heilbronn weiter jedes Jahr 5 neuen Traktoren bekommt und damit den Rest unserer natürlichen Landschaft zerstört.
Fairerweise finde ich nicht dass man da von zurückgedreht sprechen darf, das stimmt so auch nicht. Im Gegenteil es passiert (im Kontrast zu zuvor) schon einiges, weswegen es ja erst zu den Bauernaufständen gekommen ist. Das man auf diese Kritik aber so entgegenkommend reagiert und eh schon minimale Veränderungsprozesse noch weiter ausdünnt zeichnet schon auch nicht das beste Bild.
In dem im o.g. Artikel genannten Fall wird klar nix zurückgedreht, das war eine blöde Formulierung. Im Gesamtbild sehe ich politisch derzeit jedoch nur eine Gewinnertruppe, die Bauern. Alle anderen, einschließlich unserer Umwelt, verlieren im Moment: Zeit, Geld und Zukunft.
Warum werden gerade, unter grüner Regierungsbeteiligung, so viele Erfolge für den Klimaschutz und das Tierwohl in der Landwirtschaft zurückgedreht?
Warte kurz—hier geht es nicht um einen Rückschritt sondern um eine ursprünglich von Özdemir geplante, jetzt fehlende Verschärfung des Tierschutzes. Ändert natürlich nichts daran, dass Özdemir als grüner Minister gerade eine ziemliche Katastrophe ist.
Beim entkernten Klimaschutzgesetz solltest du beachten, dass gleichzeitig das Solarpaket verabschiedet wurde. Beide Gesetze waren seit Monaten quasi fertig in der Pipeline—dass sie so verabschiedet wurden, ist vermutlich Teil eines Deals von FDP und Grünen.
Das Solarpaket macht niemals das entkernte Klimaschutzgesetz wieder wett. Das ist ein Kuhhandel, der nicht funktioniert. Die Grünen enttäuschen auf ganzer Linie.
Die anderen enttäuschen natürlich nicht, weil es ja nie Hoffnung gab. Wer FDP wählt(e), will die Welt brennen sehen.
Genau dafür braucht er die Unterstützung von Schwarz (Lidl) und Rukwied (Großbauern und Verbandspräsident). Und dreht dafür ein Großprojekt der Stammwähler nach dem anderen auf den Kopf. Auch was Kretschmann hier so getrieben sollte den grünen Wähler eher abschrecken, Realo hin oder her. Ich bin durch mit den Grünen in BW.