Mich wundert das nicht wirklich. Die FDP vertritt offensiv eine menschenverachtende Ideologie des Egoismus. Auch dort herrscht im Grunde genommen das Recht des (wirtschftllich) stärkeren. Scheiß auf den Rest. Hauptsache mein (kurzfristiger) Profit. Kein Wunder, dass ein beträchtlicher Teil der Anhänger da kein Problem hat auch noch einen Schritt weiter zu gehen.
Ich finde das hat man auch gut an der Diskussion über die Kindergrundsicherung gemerkt.
Gute Bildung und soziale Teilhabe wäre für Kinder aus armen Familien doch gerade wichtig, damit sie später nicht auch wieder auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Man sollte meinen, dass weniger staatliche Unterstützungen in der Zukunft etwas ist woran die FDP interessiert sein sollte. Aber dafür müsste man anderen ja helfen und das passt einfach nicht in diese menschenverachtende Ideologie des Egoismus rein. Was wirklich eine sehr treffende Formulierung ist.
Kapitalisten haben schon immer gerne mit Faschisten zusammengearbeitet. Haben ja auch beide diese schöne Hierarchie wo man keine Fragen zu stellen sondern nur zu gehorchen hat.
Ist das immer noch für Leute unklar, dass die Liberalen der Steigbügel des Faschismus sind und schon immer waren?
Am Beispiel von Wahlergebnissen und Berichten aus dem Gesellschafts- und Vereinsleben zeigte er ein zunehmendes Abwandern gerade der kleinstädtischen und ländlichen Mittel- und Oberschicht von liberalen hin zu nationalsozialistischen Parteien und Vereinen. Aus diesen Beobachtungen leitete Heilbronner die These ab, dass gerade in diesen Regionen die NSDAP als jene Partei wahrgenommen worden sei, die in der Tradition eines populären wie radikalen Liberalismus stand und sich in diesen Gebieten überzeugend als Gegenkraft zu der zunehmenden Machtzentralisierung in Berlin präsentiert habe.
Am Beispiel von Friedrich Naumanns imperialem Mitteleuropa-Konzept und Carl Schmitts Großraumtheorie zeigte sie, dass beide zwar auf völkische „Blut und Boden“ Rhetorik verzichteten. Trotzdem seien auch die imperialen Vorstellungen Naumanns wie Schmitts, die sich nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend auf den europäischen Kontinent konzentrierten, von sozialdarwinistischen Ideen und der Überzeugung geprägt gewesen, dass Deutschland in sämtlichen dieser Konzepte die Vormachtstellung gebühre.
Ich glaube was hier gezeigt wird ist der durchschnittliche Prozentsatz der Partei-Wähler die Aussagen aus einer Liste mit Rechtsextremen Aussagen zustimmen (siehe Link zur Studie in einem anderen Kommentar), d.h. wenn dort in der Liste z.B. ein paar Aussagen sind denen jeder gegebene Wähler nicht zustimmt drückt das den Prozentsatz recht stark. 100% würde also nur jemand erreichen der Diktatur will und gegen Ausländer ist und glaubt dass die Ausländer die herkommen alle Sozialschmarotzer sind und an eine jüdische Weltverschwörung glaubt usw. während der durchschnittliche Rechtsextreme wahrscheinlich nur einen Teil davon glaubt.
Vermutung: die CDU ist vielen Konservativen während der Merkel-Jahre zu "links" geworden, deshalb sind sie bei der letzten Bundestagswahl zur FDP gewechselt. SPD, Grüne und Linke kommen für sie selbstverständlich nicht in Frage und die AfD ist denen zu rechtsextrem oder nicht bürgerlich genug – vermutlich schätzen sie ihre eigenen Ansichten auch gar nicht als rechtsextrem ein.
Dann bleibt nur die FDP als Auffangbecken für enttäuschte rechte Ex-CDU-Wähler.
Nachdem ich mir die Methodik angesehen habe: höchstwahrscheinlich statistische Effekte. Die FDP hat eine recht kleine Wählerbasis und ist damit besonders stark betroffen. Speziell am rechten Rand wird die Neutralität dieser Umfragen häufig in Frage gestellt und die FDP könnte somit als „akzeptierter Ersatz“ für AFD / NPD Wähler gedient haben (vermutlich speziell, weil sie die einzige „Altpartei“ war die sich gegen Corona-Maßnahmen gestellt hatte.
CDU hat zumindest wesentlich höhere Werte bei Fremdenfeindlichkeit und Nationalchauvinismus. Der Rest ist ähnlich zur SPD. Vermutlich musste man in mehreren Kategorien rechten Ansichten zustimmen, um für das Diagramm oben gezählt zu werden. 6,3% finde ich aber sehr niedrig dafür, dass 20% fremdenfeindlich sind.
Edit: Es wurde die Spalte "Manifest rechtsextremes Weltbild" genommen. Dazu zählen alle, die allen befragten Aussagen durchschnittlich zustimmen.
Antisemitische Verschwörungsideologien sind leider auch in vielen linken Kreisen verbreitet. Da werden dann gerne mal „die Banken“ und „das Großkapital“ mit „dem Juden“ gleichgesetzt und für alles Unglück in der Welt verantwortlich gemacht.
Ja, das kommt doch total auf die Fragestellung an. Es war ja kaum die Frage: "Stimmen Sie rechtsextremen Einstellungen zu?". Wahrscheinlich geht es da nur um Fragen zum Wirtschaftssystem und zur "Demokratie", bei dem es durchaus auch rechte Gegenmeinungen gibt (nur dann eine komplett andere Umsetzung).
Auf Seite 75 der Studie ist das aufgeschlüsselt. Die Gebiete mit dem größten Anteil sind Nationalchauvinismus mit 10,1% und Fremdenfeindlichkeit mit 13%, dann Antisemitismus mit 8,4%, Verharmlosung des Nationalsozialismus und Sozialdarwinismus im 5% Bereich und Befürwortung Diktatur bei 3%.
Faschismus ist Kapitalismus im Endstadium. Dass die fdp, bekannt ausschließlich für wirtschaftsliberale klientelpolitik und politischen obstruktionismus, keine moralischen Bedenken hat gegenüber rechtsextremem Gedankengut überrascht mich nicht wirklich. Der Liberalismus im Namen gilt dem Geld, nicht der Gesellschaft.