Angespannte Finanzlage - SPD bringt höhere Kassenbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch
Angespannte Finanzlage - SPD bringt höhere Kassenbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch

Krankenkassen: SPD diskutiert höhere Beiträge für Gutverdiener

Angespannte Finanzlage - SPD bringt höhere Kassenbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch
Krankenkassen: SPD diskutiert höhere Beiträge für Gutverdiener
Beitragsbemessungsgrenzen gehören abgeschafft, so einfach.
Beitragsbemessungsgrenzen bei KK sind asozial und es ist lächerlich, wie weit weg wir politisch gesehen von deren Abschaffung sind. Noch lächerlicher ist es, dass das Prinzip, dass man für die KK einen Prozentsatz auf sein Einkommen zahlt, ja schon hat. Und plötzlich, ab einem Einkommen von 5500€, endet dieses Prinzip. Und nach unten endet dieses Prinzip genau so asozial: wenn man "freiwillig" versichert ist, zahlt man unterhalb eines Einkommens von 1250€ plötzlich nicht mehr im Verhältnis zum Einkommen, sondern genau so viel, als würde man 1250€ verdienen.
Ich als Privatversicherter bin auch eher für Abschaffung als für Anhebung. Und die Beamten könnte man auch mit reinnehmen – im Gegensatz zu den Pensionen (die sich aus meiner Sicht nicht einfach in die Rentenkasse überführen lassen) sehe ich da kein Problem.
Ich kann dieser Argumentation folgen. Wenn man den Beitrag jedoch als Solidarprinzip in reingorm betrachtet, wäre eine Abschaffung der Gesetzl. Krankenkasse der richtige Ansatz.
Eine steuerfinanzierte Gesundheitsleistung für alle wäre in diesem Fall der Ersatz. Die Strukturen existieren ja bereits. Man könnte die Beihilfe und dessen Organisation als Bürgerkrankenabsicherung ausbauen. Jeder erhält so die im Leistungkatalog definierte Mindestleistung. Wer mehr Leistung möchte, kann das über priv. Zusatzversicherungen finanzieren. Einen eigenen Krankenkassenbeitrag würde es jedoch nicht mehr benötigen. Eventuell jedoch eine Erhöhung der Einkommens-, Kapitalertrags-, Tabak-, ... -steuer.
Jeder erhält so die im Leistungkatalog definierte Mindestleistung. Wer mehr Leistung möchte, kann das über priv. Zusatzversicherungen finanzieren.
Nein, keine "Mindestens-" oder "Zusatzleistungen". Das führt nur weiter dazu, dass weniger vermögende Menschen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben als vermögendere Menschen.
Jetzt bringt die SPD das also ins Gespräch. Vor kurzem, als sie noch größte Regierungspartei war und sogar den Gesundheitsminister gestellt hat, war das kein Thema.
Leider hat die CDU schon ihr Veto eingelegt "blablabla die Leute müssen stattdessen entlastet werden indem das System effizienter wird blablabla"
Es wäre ja schonmal ein Anfang wenn Reiche den gleichen Prozentsatz ihres Einkommens in die KK zahlen müssen wie Arme, für diese Fairness müsste man nicht mal mit dadurch möglich werdende Entlastungen argumentieren. Und das wurde ja nicht mal gefordert
Ab einem bestimmten Einkommen wirst du mit privat KV Angeboten zugemüllt. Hauptargument: billiger als GKV.
So lange das System so funktioniert, kriegst du da keine Fairness rein..
Mein Stiefvater hat fast sein ganzes Berufsleben lang in eine PKV eingezahlt (Scheinselbständigkeit). Richtung Rente wurden die Beiträge so hoch, dass fast sein ganzes Einkommen da reingeflossen ist. Jetzt im Rentenalter hat ers geschafft so wenig zu haben, dass ihn die gesetzliche wieder aufnehmen musste. In dem Zeitraum ist er dann auch ernsthaft erkrankt. Die Kosten dafür mussten dann aber quasi andere gesetzlich Versicherte bezahlen, weil er ja nur in seine PKV eingezahlt hatte.
Das ganze System ist Mist. GKV für alle und über die privaten ggf noch Zusatzleistungen abdecken fände ich sinnvoller und dann würde eine Beitragsanpassung auch zu etwas führen.
Klärt mich bitte auf, wenn ich falsch liege, aber macht das die GKV nicht noch unattraktiver für gutverdienende? Wäre eine sinnvolle Maßnahme nicht eher, die PKV einfach mal abzuschaffen und alle in das System einzahlen zu lassen?
"Noch unattraktiver" ist gut. Im Alter wollen die Leute oft auf einmal wieder in die GKV zurück, weil ihre tollen Privatversicherungen dann teuer werden.
Aber ja, im Prinzip muss auch die Flucht aus dem Solidarsystem beendet werden. PKV sollte nur als reine Zusatzversicherung existieren dürfen.
Der Beitragsanstieg bei PKV ist geringer als bei GKV, weil erstere einen Teil der Beiträge fürs alter zurücklegen. PKV ist nur teurer, wenn man sich dort neu versichert, wenn man schon alt ist, wenn man jung in die PKV kommt, ist es die Ganze Zeit über günstiger.
Wieso nicht beides?