Schärfere Gesetze für psychisch Kranke: „Ein Restrisiko bleibt immer“
Schärfere Gesetze für psychisch Kranke: „Ein Restrisiko bleibt immer“

taz.de
Schärfere Gesetze für psychisch Kranke: „Ein Restrisiko bleibt immer“

Schärfere Gesetze für psychisch Kranke: „Ein Restrisiko bleibt immer“
Schärfere Gesetze für psychisch Kranke: „Ein Restrisiko bleibt immer“
Wohl eher Gesetze gegen psychisch Kranke
Das Leute ohne straffällig geworden zu sein in forensische Einrichtungen müssen, weil in der normalen medizinischen Versorgung die Behandlung gar nicht "angeboten" wird, ist eine Bankrotterklärung dieses Systems. Hier wird schon die bloße Existenz eines medizinischen Problems zur Kriminalisierung und Stigmatisierung, weil die psychische Versorgung in Deutschland kaputtgespart ist.
Für eine "ambulante Zwangsmaßnahme" kann man drei Polizisten drei mal am Tag zu dem Betroffenen schicken und locker 1.000 € am Tag an Kosten entstehen lassen, um die Medikmanteneinnahme zu überwachen. Das Geld wäre viel effektiver investiert, um den menschen tatsächliche medizinische Versorgung zu geben. Mal auf körperliche leiden bezogen: die Innenminister schlagen hier in etwa vor, dass jemand anstatt eine Reha für sein verletztes Bein zu bekommen lieber von der Polizei zur Arbeit, zum Einkauf und nach Hause kutschiert werden soll.
Ich hatte schon zuletzt davor gewarnt, dass die Stigmatisierung dazu dient, die Menschen früher oder später dauerhaft wegzusperren. Indem hier weiter auf Repression gesetzt wird, Menschen gebrandmarkt werden und Polizisten mit "ACHTUNG GEFÄHRLICH" als Information zu Einsätzen fahren, wird auch die Zahl der von der Polizei Getöteten wahrscheinlich weiter steigen, und das ist als Nebeneffekt mindestens wissentlich von den Innenministern toleriert, wenn nicht sogar gewollt.
Die Einzige wirksame und menschliche Lösung, ist eine bessere Versorgung in allen Aspekten, von der ambulaten Psychotherapie und Psychatrie über die Krisenintervention bis hin zur den stationären Einrichtungen.
Mit den Polizeibefugnissen hat das garnichts zu tun. Mit der Polizei hat das nur insoweit etwas zu tun, dass sie ausgebildete Menschen zur Deeskalation braucht, anstatt weitere Menschen zu töten.