Kontext: eine Konferenz mit internationalem Publikum. Mittagessen wurde in Tüten ausgegeben. Sie hangen auf nach Inhalt eingeteilten Gestellen. "vegetarian/vegan" (war eigentlich rein vegan) hing am Ende noch relativ voll.
das stimmt, und ich will die Erfolge der letzten Jahre auch gar nicht klein reden. Das Thema ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Solche direkten Gegenüberstellungen sind allerdings trotzdem ernüchternd.
Ich habe vor ca. 10 Jahren als Konferenztechniker gearbeitet und war dafür mehrmals im Monat in irgendwelchen Hotels auf Konferenzen. Es gab immer Mittagessen vom Buffet und es gab eigentlich nie etwas veganes. Manchmal war das richtig scheiße und manchmal war's auch richtig geil weil ich in manchen Hotels von der Chefköch*in persönlich etwas extra zubereitet bekommen habe was immer besser aussah als das Essen vom Buffet. Die Konfernezteilnehmer*innen haben dann immer neidisch geguckt.
Das muss man sich wirklich vor Augen halten. Ich kann mich gut erinnern, dass noch vor zehn Jahren Veganismus etwas sehr Exotisches war und die Leute sich oft erklären mussten. Auf /r/de wurden vegane Personen regelmäßig noch runtergewählt und mit dem "Woran erkennt man..."-Spruch kommentiert. Die Veränderung mag einem im Moment langsam vorkommen, ist aber mit etwas Abstand betrachtet geradezu revolutionär.